Vergissmeinnicht

FBW-Pressetext

Anrührende Beschreibung einer Altersliebe, mit hervorragenden Darstellern souverän und geschmackssicher in Szene gesetzt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Till Endemann
Darsteller:Joachim Bliese Harald Burmeister Kyra Mladeck Jona Mues
Drehbuch:Till Endemann
Länge:14 Minuten
Verleih:interfilm Berlin Short Film Sales & Distribution
Produktion: Glücksfilm GmbH, SWR;BR; Arte;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In elegischen zarten Bildern erzählt dieser Film von zwei alten Menschen, die sich scheinbar das erste Mal in ihrem Leben begegnen und eine liebevolle Beziehung aufbauen. Da ist der alte Herr, der die Frau, die er am Klavier belauscht hat, zu einem Besuch im Planetarium einlädt und der er auf einem Spaziergang aus seinem Leben berichtet. Und da ist die schöne alte Frau, die ihm ergriffen lauscht und ihm versichert, daß alles, was er ihr erzählt, für sie faszinierend ist. Daß aber irgend etwas nicht stimmt, spürt man in den abendlichen Abschiedsworten der Frau, und schon bald weiß man, weshalb sie so melancholisch wirkt: Der alte Herr leidet unter Altersdemenz und hat am nächsten Morgen schon wieder sein Treffen mit der Freundin vergessen. Und jeden Tag beginnt er aufs Neue um sie zu werben, und sie spielt ihre Rolle tapfer weiter. Bis zu einem entscheidenden Punkt.

Diese kleine Liebesgeschichte über Zeit und Vergessen, Erinnerung und Abschied ist dramaturgisch sehr sorgfältig komponiert, mit hervorragenden Darstellern besetzt und handwerklich in jeder Hinsicht gelungen. Auch der Einsatz der Musik als auslösendes Moment für die immer neue „erste Begegnung“ ist überzeugend gestaltet.