Vera Drake

Kinostart: 03.02.05
2004
Filmplakat: Vera Drake

FBW-Pressetext

Meisterhafte Milieu- und Charakterstudie von Mike Leigh, der die Tradition des englischen "free cinema" fortführt und mit einer sensationell guten Darstellerin (Imelda Staunton) ein authentisches Bild schafft, das Zeit (1950, London), gesellschaftliches Klima und Gefühle beklemmend perfekt widerspiegelt .
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Mike Leigh
Darsteller:Phil Davis Alex Kelly Daniel Mays Imelda Staunton Peter Wight
Drehbuch:Mike Leigh
Weblinks:;
Länge:125 Minuten
Kinostart:03.02.2005
Verleih:Concorde
Produktion: Thin Man Films, Ingenious Media; The Inside Track Films; Alain Sarde; Le Studio Canal;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Das bereits vielfach international ausgezeichnete Sozialdrama über Vera Drake, die, um chancenlosen Frauen zu helfen, viele Jahre lang unentgeltlich Abtreibungen vornahm, ist in seiner Rollenbesetzung und der Auswahl der Typen bis in die kleinsten Nebenrollen hinein beeindruckend. Hierdurch wirken die handelnden Personen durchweg glaubwürdig. In diesem außergewöhnlichen Umfeld vermag es Imelda Staunton, durch ihre präzise, nuancenreiche und ausdrucksstarke darstellerische Leistung einen unvergeßlichen Eindruck zu hinterlassen. Wie es diese Frau schafft, einerseits die naiv-unbefangene, auf ihre Umgebung spürbar Kraft ausstrahlende Mutter und Helferin und andererseits das ergreifende Häuflein Elend nach der Verhaftung überzeugend darzustellen, ist unglaublich.
Durch die stimmige Farbdramaturgie, die das Milieu der einfachen Menschen im Umfeld von Vera Drake durchweg in dunklen Grau- und Grüntönen und die Welt der Reichen, die ihre Probleme mit Geld lösen können, mit hellen Tönen wiedergibt, überzeugt in ihrer Konsequenz. Passend hierzu sind auch die Kostüme und die Ausstattung jeweils stimmig.
Dramaturgisch besonders gelungen ist die Vorbereitung des entscheidenden Wendepunkts im Leben Vera Drakes. Ab der Erkrankung des Mädchens bis zur Verlobungsfeier steigert sich die Spannung und bringt die Folgen der Verhaftung ganz nahe.
Leider wird der Film zum Ende durch Längen in der Handlung und Wiederholungen, wie das dreimalige Verlesen der Anklage, etwas langatmig und spannungsärmer.