Skater Girls - Get up

Kinostart: 29.06.23
VÖ-Datum: 09.11.23
2023
Filmplakat: Skater Girls - Get up

FBW-Pressetext

Sommer, Sonne, Skaten: Lea Beckers GET UP feiert mit herausragendem Cast, starken Bildern und jeder Menge positiver Energie die Freundschaft von vier großartigen Figuren – das ist Girl Power pur!

Die Zwillinge Alex und Juli sind, genau wie ihre beste Freundin Ewa, begeisterte Skaterinnen. Doch nun, nach dem Abitur, entwickeln die Schwestern eigene Lebenspläne. Juli ergattert mit dem 1er-Abi ein Praktikum in London, während Alex, die durch die Prüfungen gerasselt ist, am liebsten einfach nur skaten will. Da kommt ein Nachwuchswettbewerb in Köln gerade recht. Doch zugelassen sind nur Girl Groups ab vier Mitgliedern. Gut, dass Ewa ihre neue Zufallsbekanntschaft Nia vom Skaten überzeugen kann. Schnell jedoch wird die anstrengende Vorbereitung auf den Wettbewerb nicht nur eine Belastungsprobe für den Körper, sondern auch für die Freundschaft der Vier.

Mit ihrem Film GET UP feiern die Regisseurin Lea Becker und ihre Co-Drehbuchautor:innen Alexander Dydyna und Christine Heinlein ihre großartigen Hauptfiguren, allesamt junge unabhängige Frauen, die sich ihren Platz im Leben suchen und dabei aus ihrer Freundschaft und ihrem Zusammenhalt eine große Stärke ziehen. Dabei nimmt der Film die Geschichte jeder Figur ernst und zeigt auf, mit welchem Druck auch und gerade diese Generation umgehen muss. Die Erwartungshaltung der Eltern, Versagensängste und das emotionale Gefühlschaos rund um Freundschaft und Liebe – in GET UP wird all das erzählt, ohne dass die Leichtigkeit und Coolness der Geschichte verloren gehen. Dazu fängt die phänomenale Kamera von Karl Kürten die Skater-Szenen perfekt ein und bildet nicht nur die gesamte Power dieses Sports ab, sondern lässt auch ein sommerlich-sonniges Feeling zwischen der ikonischen Frankfurter Skyline und kleinen, noch wenig filmisch eingefangenen Straßen und Ecken entstehen. Der weibliche Hauptcast (in den Hauptrollen unter anderem die bekannten Influencer-Zwillinge Lena und Lisa Mantler) harmoniert ganz wunderbar miteinander, das Spiel der jungen Frauen wirkt völlig natürlich. Auch das bewusste Setzen auf Diversität, Queerness und Female Empowerment vermittelt sich mit extrem lockerer Selbstverständlichkeit, unterstützt von einem Soundtrack, der Lust auf Sommer und Skaten macht.

Filminfos

Gattung:Jugendfilm; Spielfilm; Coming-of-Age
Regie:Lea Becker
Darsteller:Lena Mantler; Christian Skibinski; Lisa Mantler; Sophia Schober; Thekla Viloo Fliesberg
Drehbuch:Alexander Dydyna; Lea Becker; Christine Heinlein
Kamera:Karl Kürten
Schnitt:Denize Galiao; Milos Savic
Musik:Liam Mour
Jugend Filmjury:Lesen Sie auch, was die Jugend Filmjury zu diesem Film sagt...
Weblinks:kinofans.com;
Länge:92 Minuten
Kinostart:29.06.2023
VÖ-Datum:09.11.2023
Verleih:Constantin Film Verleih GmbH
Produktion: Westside Filmproduktion, Rat Pack Filmproduktion GmbH; Constantin Film GmbH; Donar-Film GmbH;
FSK:6
Förderer:FFF Bayern; DFFF; Film- und Medienstiftung NRW; HessenFilm und Medien

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Alex, Juli und Ewa sind drei junge Skaterinnen in Frankfurt/Main. Als sie von einem Skate-Contest erfahren, ist Alex Feuer und Flamme. Nachdem sie das Abi nicht geschafft hat, braucht sie dringend ein Erfolgserlebnis. Das ist der Unterschied zu ihrer Zwillingsschwester Juli, mit ihrem Einser Abi und ihrem geplanten Praktikum in London. Nach dem bewährten Muster der „Drei Musketiere“ kommt eine Mitstreiterin dazu. Nia ist ganz anders als die Dreierbande, sie kommt aus einem wohlhabenden bürgerlichen Elternhaus, spielt Saxofon und ist diszipliniert. Skateboard fahren kann sie zwar nicht, doch ist sie sehr gelehrig. Und Ewa mag sie besonders. So gelingt es den Vieren, die Vorentscheidung, die aus einem Promo-Video besteht, zu gewinnen. Doch danach beginnen die Probleme, denn nun müssen sie wirklich zeigen, was sie können und sich entscheiden, was sie in ihrem Leben wirklich wollen und wie sie zueinander stehen.

GET UP ist ein mustergültiger Coming-of-Age Film, der mit Female Empowerment gespickt ist. Die Darstellerinnen spielen frisch auf und wirken sehr authentisch. Dazu gehört, dass sie offensichtlich auch recht gut skaten können. Vor allem die als Influencerinnen bekannten Zwillingsschwestern Lena und Lisa Mantler beweisen, dass sie auch auf der Leinwand ihre Wirkung entfalten können. Besonders geschickt ist die Besetzung der Nia mit Jobel Mokonzi, die in Angola geboren wurde. Hier wird das in Filmen oft bediente Klischee, dass schwarze Menschen aus sozial prekären Verhältnissen kommen müssen, erfrischend auf den Kopf gestellt, denn ihr Vater ist Anwalt und ihre Mutter eine prominente Musikerin.

Dramaturgisch ist der Film auffallend durchdacht. Geschickt wird von bewährten Mitteln der Spannungsdramaturgie Gebrauch gemacht, von der Deadline bis zur Rettung in letzter Sekunde. Es wird kein Hehl daraus gemacht, dass mit diesen erzählerischen Strategien und den zur Identifikation einladenden Hauptfiguren auf den Mainstream abgezielt wird. Dadurch fehlt es dem Film hier und da ein wenig an Tiefe, wie von Teilen der Jury kritisch angemerkt wurde. Kamera, Montage, die gut ausgewählten Drehorte in Frankfurt am Main und die perfekt eingesetzte Musik setzen in der Tat alles daran, ein Produkt ins Kino zu bringen, das höchstmöglich unterhaltsam ist und sich zudem sehr gut vermarkten lässt. Dass das im Gesamtbild vielleicht etwas zu glatt wirkt, lässt sich auch durch die Absicht des Films erklären, ein möglichst großes Publikum zu erreichen. In Anerkennung der hervorstechenden Qualitäten des Films hat sich die Jury nach einer spannenden Diskussion für Vergabe des höchsten Prädikates BESONDERS WERTVOLL entschieden.