Sieben

Kurzbeschreibung

In einer Trümmerlandschaft kommandiert ein Aufseher sieben Gefangene. In einem schwachen Augenblick entläßt er einen, vervollständigt aber sofort wieder die Gruppe.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:André Kotte
Drehbuch:André Kotte
Länge:5 Minuten
Produktion: Leuchtcraft GbR, Sabelli Film;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein kleiner Trupp von Kriegsgefangenen zieht durch eine kalte Winterlandschaft und durch eine zerstörte Stadt, angetrieben von einem schwarz gekleideten Offizier. Inmitten der Ruinen taucht eine junge Frau auf, die mit dem Gefangenen Nr. 7 offenbar verheiratet ist. In einem Anflug von Menschlichkeit läßt der Offizier die beiden laufen, holt sich aber wenig später Ersatz für Nr. 7. Die humane Tat wird durch die unhumane wieder aufgehoben.

Diese lakonische Geschichte wird in lakonischen Schwarzweiß-Bildern erzählt. Sie basiert auf einer Tagebuchnotiz von Max Frisch. Der Film, dem eine gewisse kühle Ästhetik nicht abzusprechen ist, zitiert in Stil und Form aus der Kinogeschichte, finden sich hier doch Anklänge an den russischen Realismus. Auch die ironische Brechung der Handlung, wenn der Offizier ganz offensichtlich sich ein neues Opfer, seine neue Nummer 7, direkt aus dem Publikum holt, erinnert an klassische Kinovorbilder. Leider aber wirken die Darsteller wenig überzeugend, und die Allegorie auf Krieg und Willkür gelingt nur ansatzweise.