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Kurzbeschreibung

Die in Form von Traumvisionen dargestellten Sorgen und nöte eines jungen Mannes, der sich schwanger fühlt.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Prädikatisierung erfolgt unter großem Bedenken, denn die Gestaltung des Films durch Bild- und Kameraarbeit, durch Beleuchtung und Montage, aber auch durch die Musik, weist nicht mehr als durchschnittliche Qualität auf. Allenfalls die Ausstattung erschien der Mehrheit bemerkenswert.

Im Drehbuch wie in der Regie und damit auch in der Führung der Schauspieler kann sich der Film zwischen Lustspiel (und sei es auch auf der Ebene des Schwanks) und Thesenstück nicht immer entscheiden. So sind infolgedessen die Dialoge von einer Zwielichtigkeit, die weder der Charakterisierung der Gestalten, noch der Geschlossenheit des Films zugute kommt; wird in der einen Szene im Stil der Klamotte gesprochen, argumentiert, glossiert, so geschieht es in anderen in der Form eines Salon-Stücks, eines small talk und mit den Floskeln einer psychoanalytisch und sozial- oder gesellschaftskritisch angehauchten Engagiertheit.

Derartige Stilbrüche vermag die etwas zu durchsichtige und sehr einfach aufgelöste Traumeinkleidung des Geschehens kaum zu begründen, denn der Traum kann zwar in der Realität durch Stilbrüche gekennzeichnet sein, als dramaturgisches Darstellungsprinzip aber müssten diese Brüche sich aus dem Gesamtzusammenhang rechtfertigen.

Letztlich aber erscheint der Versuch, die schwankhaften Elemente des Films (die sich in den Darstellern aufgrund ihrer üblichen Rollen und in den Dialogen unübersehbar zeigen) in eine Art gesellschaftlich bezogenen Lehrstücks zu wenden, doch einigermaßen gelungen. Angesichts der Schwierigkeiten, die sich aufgrund der atypisch eingesetzten Darsteller ergeben, lässt sich daher ein Prädikat noch rechtfertigen.