Rette sich wer kann

Filmplakat: Rette sich wer kann

Kurzbeschreibung

Retterungssanitäter Schmidt und sein Zivi haben sich bereits eine Menge Ärger eingebrockt. Dann kommt ihr nächster Einsatz. Es muss schnell gehen, doch eine kleine Fliege verwandelt ihren Einsatz in ein abenteuerliches Chaos.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Kurzfilm
Regie:Daniel Seideneder
Darsteller:Timo Dierkes; Pit Bukowski; Klaus Schindler
Drehbuch:Daniel Seideneder
Schnitt:David Fabra
Musik:Rolf Müssig
Länge:12 Minuten
Produktion: dropout-films Daniel Seideneder
Förderer:Fachhochschule Mainz

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Rettungssanitäter Schmidt und sein Zivi sind ein besonderes Team. Bei der Fahrt in ihrem Einsatzwagen wurden sie nicht nur geblitzt, sondern Schmidt hatte auch mal wieder keinen Sicherheitsgurt angelegt. Damit haben sie sich jede Menge Ärger mit ihrem Vorgesetzten eingebrockt und werden abgemahnt. Zukünftig muss alles reibungslos laufen, und sie dürfen sich kein Fehlverhalten leisten. Aber dann kommt den beiden eine Fliege dazwischen.

Daniel Seideneder erzählt in seinem Kurzfilm mit viel Phantasie und Situationskomik eine heiter-ironische Geschichte aus dem Rettungswesen, die geprägt ist von menschlichen Schwächen, einer fixen Idee und einer heldenhaften Tat, wenn man sie eigentlich nicht mehr erwartet. Dabei sind seine beiden Sanitäter eher tragische Figuren, die sich selbst ständig am Abgrund bewegen. Sie sind eine Persiflage auf die toughen Helden, denen wir in Actionfilmen und Vorabendserien begegnen: schludrig, frustriert, versponnen und Gedanken verloren. Im Kampf gegen eine Fliege kommen alle lebensrettenden Gerätschaften zum Einsatz, und selbst wenn es um Leben und Tod geht, ist der Zivi noch besessen davon, der verflixten Fliege den Garaus zu machen. Verantwortung übernimmt er am Ende aber doch.

Die beiden Typen sind treffend charakterisiert und gut gespielt. Trotz aller Skurrilität folgt man ihnen gern bei ihrem Einsatz. Die Geschichte ist lakonisch erzählt, auch irrwitzige Situationen wirken nicht überzogen. Das Tempo wechselt zwischen eher statischen Szenen (im Büro) und dynamischen Momenten (beim Aufbruch), in denen die Handkamera zum Einsatz kommt. Die Musik ist passend eingesetzt und unterstreicht die Stimmung.

RETTE SICH WER KANN ist eine unterhaltsame Tragikomödie und aus heutiger Sicht auch ein Abgesang auf den heldenhaften Einsatz von Zivis im deutschen Rettungswesen.