Pommes Paradies

Filmplakat: Pommes Paradies

Kurzbeschreibung

Dies ist eine Geschichte über Liebe, Magie, Tod, Pommes Frites und gebrochene Herzen. Dora und Nina sind "weirdos" und beste Freundinnen. Als Nina sich verliebt, nimmt ihr Sommer in Berlin eine andere Wendung.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Komödie; Coming-of-Age; Kurzfilm
Regie:Paulo Menezes
Darsteller:Kaya Leonie Boch; Safinaz Sattar; Marion Alessandra Becker; Cornelia Werner; Barbara Colceriu; Vladyslava Vorobiova; Elvis Nowatzki; Nick Jakoby
Drehbuch:Paulo Menezes; Gordon Dohle
Kamera:Elisabeth Börnicke
Schnitt:Kamil Goerlich
Musik:New Tide Orquesta/Voodoo Beach
Webseite:dffb.de;
Länge:19 Minuten
Verleih:DFFB
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB)

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Filmtitel in Dottergelb und knallrot: mit der Farbpalette spielen kann POMMES PARADIES ganz großartig – nicht nur bei der Titeltafel. Tatsächlich ist Paulo Menezes Kurzfilm ein quietschbuntes, queeres Filmvergnügen, die leider auch eine entscheidende Problemzone hat, doch dazu später.

Nina und Dora sind pubertierende Junghexen und jugendliche Hexen können genauso zickig und biestig sein, wie jede normale Heranwachsende auch. Sie verbringen ihre Zeit auf Gräbern und im Schwimmbad und sie können, wie normale Heranwachsende, auch ganz schön Eifersüchtig sein. In POMMES PARADIES ist es eine Bademeisterin, die mit einem Mal zwischen den besten Hexenfreundinnen steht.

Mal verträumt, mal gelangweilt, mal genervt oder trotzig: Kaya Leonie Bloch und Safinaz Sattar in der Rolle der Hexen sind lebendig, unverbraucht und authentisch, kurz. Der offensichtliche Spaß, den die Schauspielerinnen während des Drehs hatten, der hat schnell auch die Jury erfasst. Auch Kamera und Buch leisten Großartiges. Hier ist POMMES PARADIES wirklich ganz großes Kino. Als nicht minder herausragend bewertet die Jury, was der Film in puncto Diversity zeigt. POMMES PARADIES macht nicht bloß Zugeständnisse, sondern steht mit Routine und Leichtigkeit und völlig spielerisch für eine gesellschaftliche Vielfalt.

Irritiert zeigt sich die Jury dagegen durch das Intro des Films: Mit einem lustigen Schagerpotpourri versucht POMMES PARADIES seine Zuschauer auf das, was folgen wird, einzustimmen. Die Diskussion hat allerdings ergeben, dass die Jury den Zusammenhang zwischen den beiden Teilen, Ouvertüre und dem anschließenden Spiel-Film, beim besten Willen nicht nachvollziehen kann. So schrill Kunststoffkuh und lustig-trällernde Badende auch rüberkommen, in Hinsicht auf den nachfolgenden Handlungspart wirken sie so deplatziert, dass sie dem Film als Ganzes bedauerlicherweise den Anstrich einer Fingerübung verleihen. Das ist wirklich bedauernswert und vielleicht, so mutmaßt die Jury, hat die erstgutachtende Jury dies mit dem Begriff „Brachiales“ versucht zu umschreiben.

Nach reichlich Diskussion und unter Einbezug von Erstgutachten und eingereichtem Widerspruch einigt sich die zweitgutachtende Jury daher darauf POMMES PARADIES ebenfalls das Prädikat wertvoll zu verleihen.