Novembermond

Kurzbeschreibung

Novembermond erzählt die Geschichte der deutschen Jüdin November Messing, die 1933 mit ihrem Vater nach Paris emigriert. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen kann November zunächst in die freie Zone flüchten. Dort wird sie denunziert und von der Gestapo verhaftet. MIthilfe eines jungen SS-Soldaten gelingt ihr jedoch die Flucht. November schlägt sich bis Paris durch und wird dort unter dramatischen Umständen von ihrer Freundin Ferial versteckt. Ferial riskiert dafür ihr Leben. Um nicht aufzufallen und um November schützen zu können, nimmt Ferial eine Arbeit beim Kollaborationsblatt La Gerbe an.
November und Ferial überleben den Krieg, aber Ferial zahlt ihren Preis: nach der Befreiung wird sie von fanatischen Landsleuten als vermeintliche Kollaborateurin kahlgeschoren.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Spielfilm
Regie:Alexandra von Grote
Darsteller:Gabriele Osburg; Christiane Millet; Louise Martini; Bruno Pradal; Daniele Delorme; Stephane Garcin; Gerhard Olschweski
Drehbuch:Alexandra von Grote
Kamera:Bernard Zitzermann
Schnitt:Susa Lahaye
Musik:Egisto Macchi
Länge:106 Minuten
Produktion: Runze, Ottokar, GmbH & Co. Filmherstellung KG, Berlin
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film das Prädikat "Wertvoll" erteilt.
Die Schwächen des Films sind unübersehbar. Denn die Realisation ist in vielen Details und etlichen Rollen weder historisch richtig noch dramaturgisch stimmig. Der Film setzt sich insofern ohne thematische, inhaltliche oder dramaturgische Notwendigkeit Angriffen aus, die vermeidbar erscheinen und bei denen unerklärlich bleibt, warum er sie sozusagen mutwillig herausfordern zu können glaubt.
Nichtsdestoweniger ist das dem Film zugrunde liegende Drehbuch von beachtlicher Geschlossenheit und Konsequenz. Gerade in der Verbindung von individueller Unangepasstheit an gesellschaftliche Normen und politischer Resistance erhält es soziale und psychische Relevanz. Dem Drehbuch korrespondiert eine Besetzung, Schauspielführung und Rollengestaltung, die in sich tragfähig und- bei allen angedeuteten Bedenken- dramaturgisch schlüssig sind. Darüber hinaus sind aber auch Ausstattung und Bauten, von Ausnahmen abgesehen (z.B. SS-Diensträume) bemerkenswert gut gestaltet, sind auch die Aufnahmen und ihre Montage ( wieder mit Ausnahme zeitgeschichtlich relevanter Momente) angemessen realisiert.
Insgesamt bleibt jedoch ein Vorbehalt, der im Abstimmungsergebnis nicht deutlich wird, in den Bedenken des gesamten Bewertungsausschusses jedoch deutlich zutage trat.