Miles from home

1988

Kurzbeschreibung

Zwei Farmersöhne verbrennen ihr bereits versteigertes Eigentum und begeben sich auf eine abenteuerliche Fahrt
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Gary Sinise
Darsteller:Richard Gere; Kevin Anderson; Helen Hunt
Kamera:Elliot Davis
Schnitt:Jane Schwartz Jaffe
Musik:Robert Folk
Länge:108 Minuten
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat den Film mit 4:1 das Prädikat “wertvoll“ erteilt.

Ein Western, wie normalerweise Western nicht sind, ein Heimatfilm, bei dem man an Heimatfilme so schnell nicht denkt, der auf Action-Szenen herkömmlicher Art nicht verzichtet, aber sie auch nicht in den Vordergrund rückt. Ein Film also, der Western-Stereotypen, Heimatfilm-Klischees und Action-Eskalation voller Bedacht unterläuft. Es geht ihm um die Frage, wie eigentlich in der amerikanischen Gesellschaft man zum outlaw wird, dann von der Umwelt einschließlich der Medien geachtet ist und möglicherweise sogar den Rückweg in die Gesellschaft findet.

Insofern variiert der Film das uralte Thema vieler Western- und zitiert direkt die Jesse-James-Filme und indirekt den Bonnie-Clyde-Mythos.Er greift sehr offen die soziale und wirtschaftliche Bedingtheit des Außenseiter- und Desperado-Verhaltens auf – und bezieht sich damit auf Tradition,wie sie etwa John Fords „Früchte des Zorns“ vergegenwärtigt. Und er bringt-mit deutlichem Bezug auf Fritz Langs „Western Union“ und Anthony Manns “Winchester 73“- zwei Brüder, nun aber ihre Lebenseinstellung psychologisierend, ins Spiel, die sich angesichts der Herausfoderung unterschiedlich verhalten und entwickeln.

Das Spannungsfeld der Konflikte reicht in diesem Film weit: Da darf die Polizei nicht fehlen und nicht der Banküberfall, die ständigen Fluchten so wenig wie die partnerbezogenen Frauen, die Solidarisierung der Gleichgesinnten nicht neben den wirtschaftlichen Zwängen , die dem bodenständigem Farmer seine Existenzgrundlage entziehen und gegen die er protestiert. Er wird dies alles ein wenig zu viel ,so dass sich die Episoden und Szenen nicht mehr recht ineinander fügen, die Personen eher zu Demonstrationsfiguren geraten, die Konstruiertheit des Geschehens sehr offensichtlich wird (z.B. bei einigen Episoden des Dorffestes). An solchen Überzogenheiten scheitert die hohe Intention des Films.