Limbus

Kurzbeschreibung

Das Leben mit einer alkoholkranken Mutter
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Jörg Fockele
Darsteller:Janna Striebeck; Neal Thomas; Noah Thomas
Drehbuch:Jörg Fockele
Länge:15 Minuten
Produktion: Fortune Cookie Filmproduction Ilona Schultz
Förderer:KJDF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Jörg Fockele hat seinen Film Limbus genannt – eine sehr treffende Benennung. Doch hätte wohl bei diesem vielschichtigen lateinischen Terminus („Rand, Saum, Umgrenzung) sein eigener Fokus mit einem aufklärenden Insert bewusst gemacht werden können. Fockele nimmt nämlich die in der Theologie verwendete Sinngebung als Leitmotiv und eben auch als Titel: Limbus ist ein Teil der Hölle, der Aufenthaltsraum für Seelen, die ohne eigenes Verschulden vom Himmel ausgeschlossen sind.

Bei Fockeles Film ist es der Ausschluss vom Paradies der Kindheit. „Ein Film über zu früh endende Kindheit, die auf meinen eigenen Erfahrungen als Sohn von Alkoholikern beruht.“

Zum ersten Mal formt der Regisseur einen Film auf der Basis seiner eigenen Erlebnisse. Seine Protagonisten Daniel und Marc finden zu Beginn der Erzählung ihre Mutter ohnmächtig auf dem Fußboden. Später werden sie Zeugen wie die Eltern sich prügeln. Marc und Daniels Welt ist auf den Kopf gestellt. Um zu überleben, muss der 7jährige Marc frühzeitig die Rolle eines Elternteils übernehmen.

Eine berührende, sensibel inszenierte Geschichte, dabei nie sentimental oder didaktisch gefärbt. Auch zu empfinden als eine Art Filmelegie über Verlust und Zerstörung. Kein Film der Dialoge, vielmehr der Bilder. Konsequent aus der Perspektive der Kinder gedreht und erzählt.