Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis

Kinostart: 14.07.07
2007
Filmplakat: Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis

FBW-Pressetext

Großbritannien ist mit Charakterdarstellern gesegnet, die zum Schreien komisch sein können. Hier dürfen sie dem Affen volle Kanne Zucker geben. „Wohl selten ist eine solch alberne Geschichte so intelligent erzählt worden“, fand die FBW-Jury. Virtuos und furios werden Polizisten- und Buddy-Movies, Agatha-Christie-Krimis und Splatterfilme persifliert, dass es eine helle Freude ist. Spielgeist, Kreativität, Respektlosigkeit und Witz verbinden sich zu einer hochunterhaltsamen Mischung. Ein wilder Film, britischer Humor at it’s finest.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Edgar Wright
Darsteller:Jim Broadbent; Simon Pegg; Nick Frost; Timothy Dalton
Drehbuch:Simon Pegg; Edgar Wright
Länge:121 Minuten
Kinostart:14.07.2007
Verleih:Universal
Produktion: Working Title Films, Big Talk Productions; Studio Canal;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Er weiß alles und kann alles besser, ist überkorrekt und hat keinen Funken Humor. Der Bilderbuchpolizist Angel wird, weil seine Londoner Kollegen ihn und seine unerreichbare Erfolgsquote nicht ausstehen können, in das Bilderbuchstädtchen Sandford zwangsversetzt. Dieses gewinnt regelmäßig den Preis für das sauberste Örtchen von England, und die Bürger gehen für diese Auszeichnung buchstäblich über Leichen.

Diese sehr britische Komödie ist ein parodistisch gewobener, immer wieder überraschender Flickenteppich, in dem von Polizeifilm, Agatha-Christie-Krimis, Buddy-Movies bis zu Splatterfilmen und brutalen Action-Orgien alles gnadenlos durch den Kakao gezogen wird. Der Witz ist dabei so abgedreht und treffend, dass man aus dem Lachen kaum herauskommt. Die Pointen sind mit einem zugleich präzisen und rasanten Timing gesetzt, und die Komik ist überraschend variantenreich. Wohl selten ist solch eine alberne Geschichte so intelligent erzählt worden.

Die Genres werden persifliert und ironisiert, Anspielungen und Witze gibt es auch bei Ton und Musik. Schnelle Montagen beschleunigen die Erzählung. Oft sind es simple Mittel, mit denen verblüffende Effekte erzielt werden. Spielgeist, Kreativität, Respektlosigkeit und Witz verbinden sich hier zu einer schönen Mischung.

Das Drehbuch ist virtuos strukturiert – die Keime für Lacher werden oft lange vor ihrer Ernte gesät, und es spricht für den Film, dass man diese Anstrengung nie spürt. Simon Pegg bleibt in der Rolle des Sergeant Angel immer todernst und wirkt dadurch oft schreiend komisch. Großbritannien ist mit einem immensen Reichtum an Schauspielern gesegnet, die skurrile Charaktere so darstellen können, dass sie Witzfiguren sind und dennoch lebendig wirken. Die Ortsansässigen werden durchgängig von solchen wirklichen Könnern ihres Fachs verkörpert. Eine der großen Überraschungen des Film besteht darin, dass der Ex-Bond Timothy Dalton dabei ebenso komisch sein kann wie Jim Broatbent oder Bill Nighy. Dies ist die bisher beste Komödie des Kinojahres 2007.