Kurzbeschreibung
Willi, der schüterne Sohn eines reichen Unternehmers, überfällt eine Bank, ergaunert 1 Mil. und flüchtet mit zwei Geiseln, die an seinem Geld genauso interessiert sind wie ein Kommissar.Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Peter Timm |
Darsteller: | Heinz Hoenig; Dominique Horwitz; Suzanne von Borsody |
Drehbuch: | Detlef Michel |
Kamera: | Fritz Seemann |
Schnitt: | Gerhard Ertlmaier |
Musik: | City Rock Band |
Länge: | 90 Minuten |
Verleih: | Filmverlag der Autoren |
Produktion: | |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Film ist eine Gaunerkomödie: keine der Gestalten hält im Ablauf des Geschehens, was sie dramaturgisch, gesellschaftlich, berufs- oder rollentypisch verspricht, weil sich ihr Gegenbild - jeweils kritisch-ironisch überzeichnet - als relevanter erweist. Der Bankräuber, der eigentlich keiner ist und keiner werden kann noch will, ist dafür typisch: das Menschliche, das allzu Menschliche wird in seinen mangelnden professionellen Fähigkeiten so deutlich wie in seinen menschlichen Schwächen.In diesem Unterlaufen der gängigen Klischees liegen die Qualitäten des Films. Denn es werden die action-orientierten, gewaltfixierten üblichen Kriminalhandlungen persifliert; wie viele andere Szenen hat z.B. der Einsatz von Polizeihunden, die dann Jagdhunde samt ihren adligen Herrchen verbellen, aberwitzige Dimensionen. Daneben werden die gängigen Ablaufmuster deutscher Krimisendungen karikiert, indem beispielsweise "der Alte" dieses Films zwar die Täter stellt, aber letztendlich damit nicht nur der Gerechtigkeit dient, sondern vor allem seiner vorzeitigen Alterssicherung.
Die Handlungsmuster und Darstellungssurrogate, die für Kriminalfilme in Kino und Fernsehen alltäglich geworden sind, werden hier also konterkariert. Denn genau jene Einstellungen, die man erwartet, werden Szene für Szene (bis auf wenige bedauerliche Ausnahmen, z.B. die Pressekonferenz) in ein meist witziges Gegenteil verkehrt. So gibt es am Schluss keine Gewinner, sondern deren vier, aber auch keinen eindeutigen Verlierer, weil jeder der Beteiligten auch an sich selbst gescheitet ist.