Engel des Universums

Kinostart: 12.04.01
2000
Filmplakat: Engel des Universums

FBW-Pressetext

Tragischer Lebensweg eines jungen Mannes, der in die Schizophrenie und in den Freitod führt. Beklemmendes Drama n.d. Roman von E.M. Gudmunddsson.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Fridrik Thor Fridriksson
Darsteller:Ingvar Eggert Sigurdsson; Baltasar Kormákur; Björn Jörundur Fridbjörnsson
Drehbuch:Einar Már Gudmundsson
Weblinks:;
Länge:102 Minuten
Kinostart:12.04.2001
Verleih:Advanced Film
Produktion: Icelandic Film Corporation
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Islands renommiertester Filmemacher, Fridrik Thor Fridriksson, erzählt nach einer Romanvorlage und eigenem Erlebnis die Geschichte von Paul auf dem Weg in die Schizophrenie und letztendlich zu seiner Befreiung durch Selbstmord.

In einer langen Exposition sieht der Zuschauer Pauls Familie, Menschen von einfacher, ja fast einfältiger Güte. Und Paul selbst, Musiker, Maler und etwas weltfremder Naivling, der durch die unerfüllte Liebe zu einem Mädchen aus besserem Haus den unaufhaltsamen Weg in die geistige Krankheit einschlägt.

Eindrucksvoll beschreibt der Film den schmalen Grad zwischen Wahn und Wirklichkeit, die Frage nach dem Kranksein und der Normalität, der Überzeugung, daß das Irrenhaus überall ist. Er beinhaltet auch Gesellschaftskritik, ohne Auswege zu bennenen, hinterläßt Beklemmung und Hilflosigkeit.

Nach Meinung eines Teils des Bewertungsausschusses muß und kann man sich mit diesem nicht identifizieren. Dem Film fehle es an einer ganzen Reihe von Erklärungen und Hintergrundinformationen, er hinterlasse vielfach Ratlosigkeit. Mehrheitlich akzeptierte der Bewertungsausschuß aber diese Impressionen von einer Wesensveränderung und war der Auffassung, daß nicht alles erklärt werden muß. Dazu gehöre auch das Vermischen von Realität und Fantasie, angereichert mit Symbolismen, die in der Mythologie Islands ihre Wurzeln haben.

Letztendlich ist dies ein faszinierendes Psychogramm vom Niedergang eines Menschen, schauspielerisch hervorragend umgesetzt und perfekt inszeniert.