Die Igel und die Stadt

Filmplakat: Die Igel und die Stadt

FBW-Pressetext

Zwei Igel in einer großen Stadt. Wie kann man sich das Leben hier nur schöner gestalten? Der Animationsfilm von Evalds Lacis kombiniert einfallsreich verschiedene Gestaltungselemente, von Knetanimation bis zu Puppentrick. Kleine Episoden zeigen, wie die Tiere sich, jeder nach seinen Fähigkeiten, bereit erklären, für Menschen gegen Bezahlung kleine Gefälligkeiten zu erledigen. Erst nach und nach wird klar, dass die Tiere damit einen ganz bestimmten Zweck verfolgen. Immer wieder muss man schmunzeln ob der liebevollen kleinen und süßen Einfälle, die beschwingt erzählt werden. Schon das allein sorgt für ein erfrischendes Sehvergnügen. Doch sieht man die Doppelbödigkeit und die unterschwellige gesellschaftskritischen Ton, so erhält dieser originelle Kurzfilm aus Lettland auch für den erwachsenen Zuschauer eine ganz neue Ebene. DIE IGEL UND DIE STADT ist ein Film für Jung und Alt, der vielschichtiger ist als es auf den ersten Blick scheint und bei dem man auch bei mehrmaligem Sehen immer wieder Neues entdecken kann. Und der am Ende zeigt, dass Tiere sehr wohl in die Stadt gehören. Denn sie wissen genau, was damit zu tun ist.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Evalds Lacis
Drehbuch:Evalds Lacis
Kamera:Evalds Lacis
Schnitt:Evalds Lacis
Musik:Karlis Auzans
Länge:10 Minuten
Produktion: Film Studio Animacijas Brigade

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Geld regiert nun einmal die Welt DIE IGEL UND DIE STADT ist eine kleine gewitzte Parabel über die Möglichkeiten, Geld sinnvoll zu verwenden. Das ist der Plot. Wie aber wird er umgesetzt in diesem Animationsfilm, bei denen kuschelige Tiere die Hauptrolle spielen? So fängt es an: Ein Baufahrzeug schiebt eine schöne Landschaft beiseite. Ein Paket wird geliefert. Aus dem Paket wird eine Stadt. Darin befindet sich ein Beet, aus dem sich zwei Igel ausbuddeln. Ein Tier kommt zum anderen. Ein Schwein, ein Specht, ein Waschbär, ein Elch und einige andere mehr. Sie haben viel zu tun, helfen den Menschen bei ihren alltäglichen kleinen und größeren Schwierigkeiten. Jedes Tier nach seinen Fähigkeiten. Der Waschbär putzt das Bad, der Fuchs spendet seinen Fuchsschwanz als Schal gegen das Frieren, der Specht sorgt durch sein Hämmern am Laternenpfahl für Licht, der Igel holt aus dem Gulli einen Autoschlüssel. Aber nichts ist umsonst, für jede Dienstleistung wird Geld gefordert. Aber wozu das ganze Geld? Das soll hier nicht verraten werden. Nur, dass es eine überraschende sinnvolle Lösung der Geschichte gibt.

Eine kurzweilige charmante Geschichte über clevere Tiere, die sich ihre Welt zurück erobern, mit einem Mittel, das die Menschen erfunden haben: Geld für Dienstleistungen. Kurze kleine Begebenheiten werden lustvoll aneinander gereiht, die kuscheligen Tiere und ihre schlauen Handreichungen und Ideen verfolgt der Zuschauer mit einem Schmunzeln. So nebenbei wird ein großes Fass aufgemacht, zuckersüß und listig stellen die Tiere den Zustand wieder her, den sie gerne zurück haben wollen. Für Kinder sind die Bildformen der Stadt einfach und verständlich gezeichnet, die Tiere sind niedlich wie aus dem Steiff-Katalog und die Menschen durch kleine Plastikfiguren dargestellt. DIE IGEL UND DIE STADT ist ein hintersinniges und amüsantes Filmvergnügen, nicht nur für Kinder.