Der Gigant aus dem All
Filminfos
Gattung: | Animationsfilm; Kinder-/Jugendfilm |
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Regie: | Brad Bird |
Drehbuch: | Tim McCanlies |
Buchvorlage: | Ted Hughes |
Länge: | 87 Minuten |
Kinostart: | 16.12.1999 |
Verleih: | Warner |
Produktion: | Warner Bros.Film, Warner Bros. Feature Animation; |
FSK: | 6 |
Jury-Begründung
Auch für Erwachsene spannend und berührend ist dieserzauberhafte, allegorische Märchenfilm mit ernstem Hintergrund.
Tief humanistisch ist die Botschaft dieser kurzweilig und enorm
phantasievoll erzählten Parabel aus dem Amerika der
McCarthy-Zeit. 1957, als der russische Sputnik kreiste und der
Kalte Krieg hochkochte, ist es ein kleiner Junge, der keine Angst
vor "dem Fremden" zeigt. Er freundet sich mit einem rätselhaften
15 Meter hohen Eisenroboter an, der plötzlich an der Küste des
farbenfrohen Maine auftaucht. Er beschützt und versteckt ihn,
führt den bedrohlichen Eisenfresser sogar zum kalten Buffet auf
einen Schrottplatz, während das FBI die Gefahr aus dem Dunkel
jagt. Der ungelenke Riese lernt vom Beatnik Dean den Unterschied
zwischen Schrott und Kunst, und er wird traurig, als ein Hirsch
erschossen wird. "Waffen töten" lernt er. Aber er ist selber
eine. Und hochdramatisch wird es, als die Armee gegen ihn
aufmarschiert...
Viele filmisch verblüffende Einfälle (etwa der Lichtkegel der
Taschenlampe, das bewegte Meer oder das allmähliche
Sprechenlernen) begeistern.
Jedes Detail wirkt stimmig und sinnvoll, die Dramaturgie wohl
gerundet, die Musik stimmungsvoll und schön. Das anregende
Filmvergnügen bietet ein erstaunliches Maß an (amerikanischer)
Selbstironie, spielt leichtfüßig mit Topoi aus Dick Tracy,
Gulliver, E.T., Superman und Golem. Dieses seltene Beispiel des
rundum gelungenen Familienfilms ist auf vielen Ebenen
kommunizierbar und erlebbar. Das Ideenfeuerwerk reicht bis in die
letzte Filmsekunde ("Ein Knie geht einsam um die Welt...") ...
Und eines Tages mag man den eisernen Giganten im gleichen Atemzug
wie "Die Farm der Tiere" nennen.