Der Gigant aus dem All

Kinostart: 16.12.99
1999
Filmplakat: Der Gigant aus dem All

Kurzbeschreibung

Ein kleiner Junge freundet sich im hysterischen Amerika der 50er
Jahre mit einem Riesenroboter an, versteckt und beschützt ihn vor
dem FBI, das auf der Jagd nach den Feinden aus dem Dunkel ist.
Es kommt zu Konfrontation und überraschender Lösung.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Brad Bird
Drehbuch:Tim McCanlies
Buchvorlage:Ted Hughes
Länge:87 Minuten
Kinostart:16.12.1999
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros.Film, Warner Bros. Feature Animation;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Auch für Erwachsene spannend und berührend ist dieser
zauberhafte, allegorische Märchenfilm mit ernstem Hintergrund.
Tief humanistisch ist die Botschaft dieser kurzweilig und enorm
phantasievoll erzählten Parabel aus dem Amerika der
McCarthy-Zeit. 1957, als der russische Sputnik kreiste und der
Kalte Krieg hochkochte, ist es ein kleiner Junge, der keine Angst
vor "dem Fremden" zeigt. Er freundet sich mit einem rätselhaften
15 Meter hohen Eisenroboter an, der plötzlich an der Küste des
farbenfrohen Maine auftaucht. Er beschützt und versteckt ihn,
führt den bedrohlichen Eisenfresser sogar zum kalten Buffet auf
einen Schrottplatz, während das FBI die Gefahr aus dem Dunkel
jagt. Der ungelenke Riese lernt vom Beatnik Dean den Unterschied
zwischen Schrott und Kunst, und er wird traurig, als ein Hirsch
erschossen wird. "Waffen töten" lernt er. Aber er ist selber
eine. Und hochdramatisch wird es, als die Armee gegen ihn
aufmarschiert...
Viele filmisch verblüffende Einfälle (etwa der Lichtkegel der
Taschenlampe, das bewegte Meer oder das allmähliche
Sprechenlernen) begeistern.
Jedes Detail wirkt stimmig und sinnvoll, die Dramaturgie wohl
gerundet, die Musik stimmungsvoll und schön. Das anregende
Filmvergnügen bietet ein erstaunliches Maß an (amerikanischer)
Selbstironie, spielt leichtfüßig mit Topoi aus Dick Tracy,
Gulliver, E.T., Superman und Golem. Dieses seltene Beispiel des
rundum gelungenen Familienfilms ist auf vielen Ebenen
kommunizierbar und erlebbar. Das Ideenfeuerwerk reicht bis in die
letzte Filmsekunde ("Ein Knie geht einsam um die Welt...") ...
Und eines Tages mag man den eisernen Giganten im gleichen Atemzug
wie "Die Farm der Tiere" nennen.