Das Leben ist ein langer ruhiger Fluß

Kurzbeschreibung

Zwei kinderreiche Familien, extrem unterschiedlich in Status und Verhalten, werden auf kuriose Weise miteinander verbunden: der Anlass sind zwei vertauschte Kinder.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Es handelt sich bei diesem Film nicht um eine reine Komödie, sondern um ein Gesellschaftsbild des modernen Frankreichs mit stark satirischen Zügen. Bei dem Porträt der beiden Familien, auf der einen Seite die bürgerliche Familie, auf der anderen Seite die "Proletarier", verbergen sich unter den rein oberflächlich amüsanten Elementen auch tragische Ansätze, die das Merkmal von Satire sind.

Das Auftreten des Arztes symbolisiert den dramatischen Bogen, der das auslösende Moment am Anfang, die Verwechslung der Babys, mit dem Element der Rache am Schluss wieder verbindet: Die Krankenschwester, die die Babys vertauscht hat, hat ihr Ziel erreicht und den Arzt, der zu Beginn des Films überzogen dargestellt wurde und am Schluss auch tragische Züge aufweist, in ihre "Gewalt" bekommen.

Der Film hat sich insgesamt zu viel vorgenommen, indem er sowohl die Rassenproblematik (Nordafrikaner/Franzosen) als auch soziale Probleme (Bürgertum/Außenseiter der Gesellschaft) unter einen "Hut" zu bringen versucht hat. Dabei werden die geweckten Erwartungen (Gesellschaftskritik, Satire) nicht immer erfüllt. Auch weisen die Figuren gelegentlich Brüche auf und sind manche Situationen, wie etwa in der Darstellung der Mitglieder der proletarischen Familie, allzu sehr überzogen.

Trotz allem ist diese ein unterhaltsamer und nachdenklich stimmender Film, dessen satirischen Züge insgesamt überwiegen und nicht den Anspruch stellen, ein streng realistisches Bild des modernen Frankreich zu vermitteln.