Challengers - Rivalen

Kinostart: 25.04.24
2024
Filmplakat: Challengers - Rivalen

FBW-Pressetext

Der neue Film von Luca Guadagnino erzählt mit einem grandiosen Cast von einem Liebesdreieck hinter den Kulissen des Tennissports. Kraftvoll, ungewöhnlich und überaus sexy in Szene gesetzt. Spiel, Satz und Sieg für einen unglaublich coolen Film.

Patrick und Art sind ein eingespieltes Dream-Team. Gemeinsam gewinnen sie Doppelturniere, dazu will jeder der Beiden im Einzelspiel hoch hinaus, an die Spitze der Weltrangliste. Als die erfolgreiche Nachwuchsspielerin Tashi Duncan (Zendaya) in ihr Leben tritt, sind Patrick (Josh O’Connor) und Art (Mike Faist) hin und weg. Beide wollen sie – und irgendwie fühlt auch sie sich von beiden angezogen. 13 Jahre später werden die Drei wieder auf einem Tenniscourt zusammenkommen. Mittlerweile ist Tashi mit Art verheiratet und managt seine erfolgreiche Karriere. Und Patrick? Er hatte weniger Glück und ist nur noch Nummer 201 der Weltrangliste. Doch er ist fest entschlossen, das Match gegen Art zu gewinnen. Denn es geht um so viel mehr als nur eine Prämie.

Der neue Film in der Regie von Luca Guadagnino zieht das Publikum von der ersten Minute hinein in ein vor Spannung knisterndes Beziehungsdreieck, welches bis zur letzten Minute immer wieder den Fokus und die Perspektive wechseln wird. Dass das komplexe Verhältnis als Film so gut funktioniert, liegt auf der einen Seite am hervorragenden Cast, der jeden Moment so intensiv und so körperlich darbietet, dass sich das Flirren der Situation über die Leinwand auf die Zuschauenden überträgt. Mike Faist und Josh O’Connor verkörpern Art und Patrick als grundverschiedene Charaktere, die durch die Leidenschaft am Sport und in der Liebe zu Tashi eng verbunden sind. Und Zendaya zeigt einmal mehr, wieso sie zu den aktuellen Ausnahmetalenten in Hollywood gehört. Auf der anderen Seite gelingt es Guadagnino, sein Sujet mit Mut und Experimentierfreude in allen filmkünstlerischen Gewerken in ganz besonderer Art und Weise zu inszenieren. Die Kamera verweilt oftmals herausfordernd lange in Großaufnahme auf den Gesichtern und lässt die Darstellenden ihren ganzen Ausdruck in ihre Blicke legen, ohne dass es dafür noch zusätzliche Dialoge braucht. So cool und sexy gefilmt, so kraftvoll rhythmisch montiert und mit so viel musikalischer Power (Score: Atticus Ross und Trent Reznor) unterlegt hat man den Tennissport höchstwahrscheinlich noch nie gesehen.

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm; Romanze
Regie:Luca Guadagnino
Darsteller:Zendaya; Josh O'Connor; Mike Faist; Jake Jensen; Faith Fay; u.a.
Drehbuch:Justin Kuritzkes
Kamera:Sayombhu Mukdeeprom
Schnitt:Marco Costa
Musik:Atticus Ross; Trent Reznor
Weblinks:kinofans.com;
Länge:132 Minuten
Kinostart:25.04.2024
Verleih:Warner
Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer, Pascal Pictures; Frenesy Film;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine Liebesgeschichte im Profisport. Genauer: Eine Dreiecksbeziehung, die ihren Anfang und Verlauf auf dem Tennisplatz nimmt.

Regisseur Luca Guadagnino bewegt sich in seinem Film CHALLENGERS immer auf doppeltem Boden: Mal reden die Figuren über Tennis und meinen das Leben. Mal unterhalten sie sich über ihr Leben und meinen den Sport. Die Grenzen sind fließend, das machen Inhalt und Form in diesem Film von Anfang an deutlich.

Die Jury lobt die realistischen Einblicke hinter die Kulissen des Profisports. Hier ist ein Regisseur mit seinem Sujet bestens vertraut und schafft es, sowohl Laien als auch Tenniskenner in seinen Film mitzunehmen.

Dem Geschehen auf dem Tennisplatz wird in diesem Film viel Raum gegeben. Die Matchszenen, in denen unerbittlich auf Bälle eingedroschen wird, Schweißperlen förmlich in die Kamera fliegen und die Muskeln der Spieler vibrieren, gehören zu den absoluten Stärken des Film.

Guadagnino inszeniert seine Protagonisten in beeindruckenden Nahaufnahmen. Er kann sich dabei auf Schauspieler verlassen, die allesamt über eine große körperliche Präsenz verfügen. Auch die verschiedenen Zeitebenen, auf denen sich der Film bewegt, werden von den Hauptdarstellern überzeugend gemeistert.

Beim Wechsel der Zeitebenen vermischen sich großartige Übergänge wie zum Beispiel über einen Ballwechsel mit eher banalen Jahreszahlen-Einblendungen, von denen die Jury jedoch manche als durchaus verzichtbar empfindet.

Der Jury gefällt, dass sich die Tennisszenen auffällig unterscheiden von Fernsehübertragungen eines Matches. Vielmehr inszeniert der Regisseur sie wie ein Popvideo, mit scharfen Schnitten und unterlegt von dröhnender Musik. Diese sei etwas gewöhnungsbedürftig, unterstreiche aber glaubhaft die Darstellung des Profisports als einzige große Show. Auf visueller Ebene sei der Film stilsicher, so die Jury.

Auf der inhaltlichen Ebene kritisiert die Jury hingegen die etwas plakative Liebesgeschichte und die tendenziell eindimensionale Charakterisierung der Figuren.
Szenen, die Nähe erzeugen könnten zu den Protagonisten, werden mitunter zugunsten der im Mittelpunkt stehenden Liebesgeschichte nicht weiterverfolgt. So wird dem gemeinsamen Kind unerklärlicherweise erzählerisch kaum Raum zugestanden. Interessante Fragen (Wer bin ich jenseits meiner Tenniskarriere?) verschenkt der Film ein wenig mit Behauptungen, anstatt sie in ihrer Tiefe vollends auszuloten.

Für die Jury ist CHALLENGERS ein insgesamt stilistisch sehr gelungener Film, der große Bilder findet für den Tennis-Kosmos, inhaltlich jedoch nicht vollends überzeugen kann.

Im Anschluss an eine ausführliche und spannende Diskussion und in Abwägung aller aufgeführten Argumente erteilt die Jury dem Film gerne das Prädikat WERTVOLL.