Apocalypse Now Redux

Kinostart: 18.10.01
2000
Filmplakat: Apocalypse Now Redux

FBW-Pressetext

Coppolas bewegendes und verstörendes Antikriegsdrama von 1979 in einer neuen und erweiterten Fassung, die erst jetzt die wahre Dimension dieses überragenden Filmkunstwerkes sichtbar macht.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kriegsfilm
Regie:Francis Ford Coppola
Darsteller:Marlon Brando; Robert Duvall; Martin Sheen
Drehbuch:John Milius; Francis Ford Coppola
Weblinks:;
Länge:203 Minuten
Kinostart:18.10.2001
Verleih:Tobis
Produktion: American Zoetrope Studios
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Francis Ford Coppola ist mit dem Neuschnitt des Films aus dem Jahr 1979 eine überragende Meisterleistung gelungen. Er zeigt überraschende Einfügungen, wie etwa die rührende Episode mit den französischen Siedlern, mit denen die Geschichte insgesamt dichter und flüssiger wirkt. Im Vietnamkrieg erhält ein Offizier den Befehl, einen Psychopathen und Despoten zu töten. Das Action-Abenteuer erhält hier eine politische Dimension, die durch Symbolisierungen stets erweitert wird. Auf seiner Reise durch das Kriegsgebiet gerät er so immer stärker in die Rolle einer mythologischen Retterfigur. Tötungsrituale, Wasser- und Feuerproben werden durch eine außerordentlich beeindruckende filmische Gestaltung intensiviert.

Durch Mehrfachbelichtungen und Blenden verwischen sich die Grenzen der Wahrnehmung, durch Licht- und Schatten-Abstufungen wird das Grauen subjektiviert. Eine Toncollage kommentiert allgegenwärtig das Geschehen, so daß die Anklage unerbittlich fortgeführt wird. Das Phänomen Gewalt durchdringt alles – selbst die Show für die Truppe, die groteske Begegnung mit den „Playboy“-Mädchen, die Fahrt entlang der Leichen am Fluß. Ruhige Momente erweisen sich als trügerisch und tückische Anfänge einer neuen Welle von Gewalttätigkeiten. Das Grauen hat eine solche Eigendynamik, daß niemand unbeschädigt diesem Krieg entkommt.

Die Mehrfachbelichtungen des Endes verweisen auf den Anfang. Die Vision hat sich erfüllt. Damit ist der Film mehr als eine ästhetisch und symbolisch überhöhte Beschreibung des Krieges, den die USA in Vietnam geführt haben. Er ist eine zeitlose Anklage gegen die Perversion menschlichen Handelns im Krieg.