Nichts als die Wahrheit

Kinostart: 23.09.99
1998
Filmplakat: Nichts als die Wahrheit

Kurzbeschreibung

Der Film erzählt den (fiktiven) Prozess vor einem deutschen
Gericht gegen den berüchtigten KZ-Arzt Josef Mengele und die
bravouröse Leistung seines Anwalts, der sich schließlich gegen
seinen Mandanten stellt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Thriller; Spielfilm
Regie:Roland Suso Richter
Darsteller:Kai Wiesinger; Götz George; Karoline Eichhorn
Weblinks:filmfriend.de;
Länge:128 Minuten
Kinostart:23.09.1999
Verleih:Helkon Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Helkon Media Filmproduktion
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.
Das Thema, Gericht zu halten über einen Mitläufer und Massenmörder mit KZ Auschwitz, ist dramaturgisch geschickt verwoben mit einer Geschichte, die sich heute jederzeit abspielen könnte: Ein Anwalt gerät in die Zwangslage, einen von ihm verabscheuten Menschen verteidigen zu müssen. Überraschend erfährt die Handlung über die schuldbewusste Mutter als Gegenpol zu Mengele eine Wendung.
Ob der Film nun der schwierigen Thematik der Aufarbeitung von Vergangenheit mit den hier eingesetzten traditionellen filmischen Mitteln des Erzählkinos gerecht wird, mag dahin gestellt sein. Die Heroisierung der Figuren durch Farb- und Lichtgebung, durch Maske und vor allem auch durch eine pathetisierende Filmmusik befremdet. Dennoch gelingt es, den Mythos Mengele zu entblättern und einen starrsinnigen, egomanischen Psychpathen zu zeigen, der niemandem nützt, nicht einmal den Rechtsradikalen. Die hervorragenden Darsteller, allen voran Götz George als Josef Mengele, lassen den teilweise etwas langatmigen Ablauf der Geschichte vergessen. Sie gerten zu lebendigen, gut charakterisierten Figuren, die nach Anerkennung heischen, und die in moralische, ethische Zweifel geraten. Dies regt zum Nachdenken an, wobei durch die ausführliche Euthanasie-Diskussion möglicherweise die weiterführende Thematik doch etwas verkürzt wird