Zwischensaison

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Ein Mann kehrt an die Stätte seiner Kindheit zurück: ein altes Hotel in den Schweizer Bergen, das bald abgerissen werden soll. Bei seinem langen Gang durch die leeren Räume begegnet er in seinen Erinnerungen den Personen von damals: den Hotelgästen und Bediensteten, seinen Großeltern, denen das Hotel gehörte. Es ist auch eine Reise in die Vergangenheit seiner Jugend.

Daniel Schmid formte diesen Film zu einem wahren Kunstwerk. Er inszenierte mit ruhiger Hand bei druchgehend gleichem Tempo, so dass man den Rhythmus vergangener Dekaden - als die Menschen noch Zeit hatten - deutlich spüren kann. Eine melancholische Stimmung liegt in der Wunderwelt aus vergangenem Glanz und Prunk. Dies auch dank einer sorgfältigen, hervorragenden Ausstattung.

Die Charaktere wurden von Schmid liebevoll ausgewählt und mit freundlichem und menschlichem Blick gezeichnet. Der feine, köstliche Humor in einer Reihe von Episoden desavouiert die Personen nicht, sondern macht sie nur noch sympathischer. Ihre Fellinischen Eigenschaften sind sicherlich nicht Kopie, sondern Reminiszenz. Die darstellerischen Leistungen sind ohne Ausnahmen vorzüglich. Das Spiel und die Bewegungen der Akteure passen sich trefflich dem Rhythmus der Zeit an. All dies wird unterstützt durch eine gute Kamera und die Musik, die den Film letztendlich zum gelungenen Kunstwerk formt.