Zum Ausziehen verführt

Kinostart: 16.03.06
2005
Filmplakat: Zum Ausziehen verführt

FBW-Pressetext

„Hotel Mama“ und wie man den 35-jährigen Sohn zum Flüggewerden bringt, das wird in dieser unterhaltsamen Komödie ideenreich durchdekliniert. Im letzten Drittel legt der kurzweilige Film, der auch interessante Nebenfiguren aufzuweisen hat, sogar noch an Tempo und Witz zu.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie
Regie:Tom Dey
Darsteller:Kathy Bates; Matthew McConaughey; Sarah Jessica Parker
Drehbuch:Tom J. Astle; Matt Ember
Weblinks:;
Länge:96 Minuten
Kinostart:16.03.2006
Verleih:Universal
Produktion: Paramount International Films Inc., Paramount International Films
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der französische Film hatte schon vor einiger Zeit mit „Tanguy“ eine äußerst bissig-ironische Steilvorlage zum Thema „Nesthocker“ geliefert. Das Thema „Hotel Mama“ scheint auch in den USA ein immer beliebteres Faktum unter jungen Männern zu sein. So ist es kein Wunder, wenn sich die Drehbuchautoren Hollywoods jetzt dieses Themas im Komödienbereich annehmen. Der Filmtitel „Zum Ausziehen verführt“ meint so nicht eine erotische Handlung, sondern eine Variante des Problems, den eigenen Sprößling zum Flüggewerden zu bewegen.

Alle möglichen Facetten um den Fall „Wie werde ich den Nesthocker endlich los“ werden mehr oder weniger ernsthaft und auch humorvoll beleuchtet und mit einer Fülle publikumswirksamer Gags durchdekliniert. Es ist ein besonderes Verdienst des Films, dass dies sich nie unter ein bestimmtes Erzählniveau bewegt, dies auch Dank einer vorzüglichen Besetzung mit Matthew McConaughey, Sarah Jessica Parker und „Oscar“-Preisträgerin Kathy Bates.
Aber auch die Nebenrollen mit Freunden und Freundin sind perfekt besetzt, ihre Charakterzeichnung ist mehr als üblich ausgeprägt, ja manchmal sogar reizvoller als das Spiel der Hauptprotagonisten. Hier gibt es sorgfältige, dramaturgisch wie charakterlich entwickelte Handlungsstränge und auch manche Überraschung. Die Geschichte rollt temporeich und mit geschliffenen, teilweise enorm wortwitzigen Dialogen vor Augen und Ohren der Zuschauer ab. Die thematische Vertiefung des Phänomens „Nesthocker“ wird dabei immer vielschichtiger. Im letzten Drittel, als alles beinahe schon voraussehbar scheint, steigert sich der Film noch ganz erheblich und legt im Finale richtig zu. Nicht von ungefähr hält dann auch der Abspann noch Überraschungen bereit. Das Publikum wird zum Dabeibleiben, nicht zum Ausziehen aus dem Kinosaal verführt.