Zeit der Stille

Kurzbeschreibung

Unprätentiöse Alltagsbeschreibung in einer Großstadt. Ein Film über die Hilflosigkeit von Menschen, ihre Einsamkeit und ihr unbestimmtes Suchen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Doku-Fiktion
Regie:Thorsten Näter
Länge:85 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die Zeit der Stille ist die Vorweihnachtszeit, hier beobachtet in West-Berlin. Die Schwarzweiß-Kamera folgt den Wegen eines Mannes und einer Frau, die sich kreuzen und sich doch nicht treffen. Die beiden stehen für eine nicht abzuschätzende Zahl von Menschen, die in der Millionenstadt einsam sind. Mit bemerkenswertem Takt und Gespür für Atmosphäre werden die beiden in verschiedenen Situationen gezeigt, die für bestimmte Lebensabschnitte – so die Szenen im Pflegeheim – Symbolcharakter erreichen.

Bedachtsam wird die Kamera geführt; sie nimmt sich Zeit, immer wieder die ausdrucksstarken Gesichter der Hauptfiguren und ihre jeweilige Umgebung ins Bild zu rücken. Das geschieht ganz unaufdringlich, so dass der Eindruck entsteht, es handle sich um einen Dokumentarfilm, dennoch ist alles wohlüberlegt inszeniert. Außer der Fotographie verdankt der Film seine Wirkung der Tatsache, dass der Titel wörtlich genommen wurde. Der Film vermittelt tatsächlich Stille, weil er nahezu wortlos allein seine Bilder sprechen lässt. Und die bereiten dem Zuschauer eine Zeit der Stille, eine Zeit, sich auf menschliche Grundfragen zu besinnen.