Win Win

Kinostart: 21.07.11
2011
Filmplakat: Win Win

FBW-Pressetext

Das Leben von Mike sah schon mal besser aus: Sein Beruf als Kleinstadtanwalt bringt ihm kaum noch Gewinn ein, sein Schul-Ringerteam verliert ständig und seiner Familie möchte er von all diesen Sorgen nichts beichten. Als er aber eines Tages die Vormundschaft für einen wohlhabenden alten Klienten übernehmen kann und dessen Enkel Kyle vor seiner Tür steht, scheint sich das Blatt zu wenden. Denn Kyle ist ein absolutes Ass im Ringen und möchte in Mikes Mannschaft mitmachen. Alles könnte nun so schön sein, wenn das Schicksal nicht noch weitere Überraschungen präsentieren würde. Eine authentische Geschichte voller kleiner Wendungen und Überraschungen liefert Regisseur Thomas McCarthy, die vor allem von seinen wunderbaren Darstellern, allen voran Paul Giamatti und Alex Shaffer als Kyle, lebt. Durch den humorvollen und stets ehrlichen Umgang aller Figuren miteinander entsteht eine etwas andere Familiengeschichte, in der man gleichzeitig lachen und weinen möchte. Die tragikomische Geschichte liefert ein Abbild des wahren amerikanischen Lebens der heutigen Zeit, mit all seinen gesellschaftlichen und finanziellen Problemen. Ruhige Bilder, auf den Punkt geschriebene Dialoge und ein sanfter Grundton schaffen eine anrührende Geschichte für die ganze Familie.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Thomas McCarthy
Darsteller:Paul Giamatti; Amy Ryan; Bobby Cannavale; Jeffrey Tambor; Burt Young; Melanie Lynskey; Alex Shaffer; Margo Martindale
Drehbuch:Thomas McCarthy; Joe Tiboni
Kamera:Oliver Bokelberg
Schnitt:Tom McArdle
Musik:Mary Ramos
Webseite:winwin-derfilm.de;
Länge:107 Minuten
Kinostart:21.07.2011
Verleih:Fox
Produktion: Next Wednesday Productions, Everest Entertainment; Fox Searchlight Pictures;
FSK:6

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein liebenswürdiger, aber wenig erfolgreicher Anwalt, der in seiner Freizeit eine Gruppe Jugendlicher trainiert und auch bei dieser Aufgabe, einen Haufen Knaben zu guten Ringern zu erziehen, floppt, trifft auf einen psychisch verstörten Jungen namens Kyle. Und ausgerechnet dieser Junge, dessen Großvater der Anwalt in ein Pflegeheim abgeschoben und dafür auch noch Pflegegeld kassiert hat, entpuppt sich als das große Ringertalent, auf das Mike Flaherty all die Jahre gewartet hat. Dass dies zu einem Dilemma führt und zu einigen Problemen, liegt auf der Hand. Nach einer etwas breit geratenen Exposition entwickelt sich dann eine anrührende Geschichte über eine Gruppe von sympathischen, vom Leben arg gebeutelten Menschen, die alle auf ihre zweite Chance warten. Da ist Mike, der sich durch seinen Betrug fast um Kopf und Kragen bringt, da ist seine temperamentvolle, warmherzige Frau, die Kyle ein neues Zuhause bietet, da ist der schwierige Junge, der zum ersten Mal in seinem unruhigen Leben eine Heimat findet und im vorübergehenden Erfolg als Ringer eine kaum mehr erwartete Perspektive, und da ist Leo Poplar, der alte Mann am Rande der Demenz, der in das Heim verpflanzt wurde und nur eines möchte: zurück in sein eigenes Haus. Viele Themen reißt dieser liebenswürdig unprätentiöse Film an – von der Demenz und den Problemen des Alters über die Folgen einer von Gewalt überschatteten Kindheit und die Bedeutung von Freundschaft, Vertrauen und Sport als Hoffnung auf ein besseres Leben bis hin zu dem Überlebenskampf der Mittelschicht in einer von Wirtschaftskrisen geschüttelten Welt. Vieles wird dabei nur angedeutet, was der Handlung zugute kommt. Ebenso wie die starken Schauspieler, allen voran Paul Giamatti als Mike und Alex Shaffer als Kyle, die den Figuren eine überzeugende Authentizität verleihen. Kein Hollywood-Glamour umgibt diese Charaktere, sondern eine herzerfrischende Normalität. Eine Komödie ist dieser Film nicht wirklich, eher ein Drama mit gelegentlich humorvollen Momenten in den Dialogen und im Gehabe einiger Figuren wie dem überspannten Co-Trainer, einem attraktiven aber liebeskranken Unternehmer. Die Handlung konzentriert sich auf wenige Schauplätze, was man als Stärke, aber auch als eine der Schwächen von WIN WIN betrachten kann, da der Film dadurch eindimensional wirkt und die Kamera-Arbeit etwas eintönig erscheinen lässt. Auch die vom Ausschuss bemängelte wenig überraschende Entwicklung der Handlung hin zu ihrem voraussehbaren Ende gab bei der Bewertung den Ausschlag, nicht das höchste Prädikat zu vergeben.