Wie Schnee hinter Glas

Kurzbeschreibung

Die Wahrheit über den abwesenden Vater stürzt den zehnjährigen Sohn in Konflikte.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Jakob Moritz Erwa
Drehbuch:Jakob Moritz Erwa
Länge:26 Minuten
Verleih:HFF München
Produktion: mojo:pictures GbR, Erwa/Honegger, Hochschule für Fernsehen und Film München
FSK:6
Förderer:HFF München

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein zehnjähriger Junge steht im Mittelpunkt eines Familiendramas, das in die siebziger Jahre verlegt ist. Er träumt von seinem abwesenden Vater, sehnt ihn zurück und glaubt ihn als Truckerfahrer unterwegs. Die fast schon penetrant liebevolle Zuwendung seiner Mutter und die ruppige Umgehensweise seiner mitten in der Pubertät steckenden Schwester erzeugen eine Stimmung, die einen anderen Hintergrund vermuten lässt. Als der Junge erfährt, dass sein Vater in Wirklichkeit im Gefängnis ist, bricht für ihn seine Welt zusammen und er muss ein neues Verhältnis zu einem Vater aufbauen, der auch Fehler haben darf.

Der erzählerisch raffinierte Film thematisiert in überzeugender Weise das Vater-Sohn-Verhältnis, aber auch den inneren Konflikt einer Familie, die nicht recht weiß, wie sie angemessen mit einer schwierigen Situation umgehen kann und soll. Vor allem für Schulen und in der Bildungsarbeit könnte der Film von hoher Bedeutung sein.

Die Ausstattung der Räume, die Kleidung bis hin zum Haar-Look, das ist absolut stimmig. Dies gilt auch für die Besetzung. Die Darsteller agieren, fand ein Teil des Bewertungsausschusses, etwas zu forciert in ihren Rollenzuschreibungen, aber trotzdem authentisch nachvollziehbar. Auch die Kamera hat Teil an der Überbetonung, bleibt zum Beispiel mitunter zu lange an dem Gesicht des Hauptdarstellers haften. Dafür wird die Musik als sehr stimmig und die Gefühlslagen unterstützend eingeschätzt. Insgesamt ein im Wortsinne wertvoller Film zu diesem Thema.