Wie ein freier Vogel

Jurybegründung

Der Film überzeugt durch die journalistische Hartnäckigkeit, mit der er die vielfältigen, die widersprüchlichen und gegensätzlich interpretierten Facetten seines Themas sorgfältig dokumentiert und in vielen Interviews mit Vertretern unterschiedlicher sozialer und beruflicher Lebensbereich alle wesentlichen Fragen zur politischen Situation Nicaraguas aufgreift und hinterfragt. Denn eben das kontroverse und gerade auch in der hohen internationalen Politik strittige Thema Nicaragua ist Gegenstand dieses Dokumentarfilms: die Gegenwart und die so oder so geartete Zukunft des Landes, seine außenpolitischen Abhängigkeiten, seine innenpolitischen Gegensätze, die Vorurteile, die ihm gegenüber positiv wie negativ in aller Welt bestehen und denen der Film nicht nur nachgeht, sondern die er auch zu interpretieren und abzubauen versucht.

Bei allem stregen Dokumentarismus und aller Authenzität des Films, der den (auch eigenen) Fragen zum Thema nicht ausweicht, ist jedoch keine trockene Aneinanderreihung von Interviews und Statements(auch wichtiger Poliziker des Landes) entstanden. Vielmehr ist es dem Regisseur gelungen, dem Film eine Tiefendimension zu geben, die Nachdenklichkeit weckt. Dies geschieht einerseits durch die knappe Rahmenhandlung, die im Gespräch mit einem nicaraguanischen Theologen die Spannung von Utopie und Wirklichkeit, von real begründeter und vorhandener Hoffnung und beängstigender Rückständigkeit zur Sprache bringt; es geschieht weithin dirch die gleidernden Zwischenakte der eingeschobenen Lieder, die gleichzeitig Kampf-, Arbeits-, Glaubens- und Friedenslieder sind, und durch die Spiele der Kinder und Karnevalsnarren, die das gegenwärtige Geschehen um die Perspektive der Unschuld und des Mythos bereichern. Dies alles verdeutlicht und aktualisiert - fernab aller tagesgebundenen Stellungnahme und dennoch nicht unerheblich für sie - die Dimensionsder menschlichen Hoffnung, die zum blutigen Ernst von Fanatismus und Kampf, zur "kleinen" Hoffnung und zur bangen Sorge des morgigen Tages ein großes Gegengewicht nicht nu in diesem Film, sonder auch für Nicaragua bildet.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Hark Bohm
Drehbuch:Hark Bohm
Kamera:Slavomir Idziak
Schnitt:Moune Barius; Raffael Fuster-Prado
Länge:85 Minuten

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film überzeugt durch die journalistische Hartnäckigkeit, mit der er die vielfältigen, die widersprüchlichen und gegensätzlich interpretierten Facetten seines Themas sorgfältig dokumentiert und in vielen Interviews mit Vertretern unterschiedlicher sozialer und beruflicher Lebensbereich alle wesentlichen Fragen zur politischen Situation Nicaraguas aufgreift und hinterfragt. Denn eben das kontroverse und gerade auch in der hohen internationalen Politik strittige Thema Nicaragua ist Gegenstand dieses Dokumentarfilms: die Gegenwart und die so oder so geartete Zukunft des Landes, seine außenpolitischen Abhängigkeiten, seine innenpolitischen Gegensätze, die Vorurteile, die ihm gegenüber positiv wie negativ in aller Welt bestehen und denen der Film nicht nur nachgeht, sondern die er auch zu interpretieren und abzubauen versucht.
Bei allem stregen Dokumentarismus und aller Authenzität des Films, der den (auch eigenen) Fragen zum Thema nicht ausweicht, ist jedoch keine trockene Aneinanderreihung von Interviews und Statements(auch wichtiger Poliziker des Landes) entstanden. Vielmehr ist es dem Regisseur gelungen, dem Film eine Tiefendimension zu geben, die Nachdenklichkeit weckt. Dies geschieht einerseits durch die knappe Rahmenhandlung, die im Gespräch mit einem nicaraguanischen Theologen die Spannung von Utopie und Wirklichkeit, von real begründeter und vorhandener Hoffnung und beängstigender Rückständigkeit zur Sprache bringt; es geschieht weithin dirch die gleidernden Zwischenakte der eingeschobenen Lieder, die gleichzeitig Kampf-, Arbeits-, Glaubens- und Friedenslieder sind, und durch die Spiele der Kinder und Karnevalsnarren, die das gegenwärtige Geschehen um die Perspektive der Unschuld und des Mythos bereichern. Dies alles verdeutlicht und aktualisiert - fernab aller tagesgebundenen Stellungnahme und dennoch nicht unerheblich für sie - die Dimensionsder menschlichen Hoffnung, die zum blutigen Ernst von Fanatismus und Kampf, zur "kleinen" Hoffnung und zur bangen Sorge des morgigen Tages ein großes Gegengewicht nicht nu in diesem Film, sonder auch für Nicaragua bildet.