Vielleicht, vielleicht auch nicht

Kinostart: 27.03.08
VÖ-Datum: 14.08.08
2008
Filmplakat: Vielleicht, vielleicht auch nicht

FBW-Pressetext

Bei seiner Scheidung erzählt ein Vater seiner zehnjährigen Tochter - passend mittels Rückblenden dargeboten, die richtig Schwung in den Plot bringen - ein Liebesrätsel von den drei zentralen Frauen in seinem Leben. Gemeinsam begeben sie sich auf Ursachenforschung und entwickeln dabei mit vielen Wendungen eine Art Zukunftskonzept, das dem Publikum dankenswerterweise jedoch kein klassisches Happy End vorgibt. Eine tragfähige Love Story über die Zufälligkeit des Lebens mit stimmiger Besetzung und Humor, die auch in ihren nachdenklichen Momenten authentisch wirkt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Adam Brooks
Darsteller:Rachel Weisz; Abigail Breslin; Isla Fisher; Ryan Reynolds
Drehbuch:Adam Brooks
Länge:112 Minuten
Kinostart:27.03.2008
VÖ-Datum:14.08.2008
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures International Germany GmbH, Studio Canal, Working Title Films
FSK:0

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Vorspann und Opening des Films stimmen in Split Screen-Technik auf eine vielfältige Großstadt-Story mit unerwarteten Wendungen ein. In einer Rahmenhandlung sehen wir Vater und Tochter in einem Dialog. Maya will genau wissen, wie es war, als ihre Eltern sich kennen lernten, und sie will herausfinden, warum sie sich nun trennen wollen. Ryan erzählt, ohne selbst wirklich zu verstehen, warum es so kam, aber die Intuition der Tochter verhilft ihm zu neuen Sichtweisen.

Seine Erinnerungen setzen im Jahr 1992 ein. Nach dem College als Wahlkampfhelfer in der Mannschaft Clintons sah er sich einer großen beruflichen Zukunft entgegen gehen. Geschickt verknüpft der Film Zeitgeschehen mit privaten Entwicklungen, ohne dabei platte Parallelen zu ziehen. Wie der Wahlkampf hin- und her-, geht auch die Liebeserfahrung auf und ab. Drei Frauen nehmen zentrale Rollen ein, doch jede verschwindet scheinbar aus einem anderen Grund genau in dem Moment aus Ryans Leben, als er ihr einen Verlobungsring überreichen will. Obwohl Ryan seine Schilderungen verrätselt, stellt Maya fest, welche der Frauen denn wirklich an ihrem Dad interessiert ist. Und zwingt ihn schließlich, es auf der Stelle heraus zu finden.

Immer wieder spielt bei seinen Erinnerungen auch das Tagesgeschehen eine Rolle, und so werden die drei Frauen spannend charakterisiert und unverwechselbar gemacht. Emily, die kühle Blonde, Ryans College-Liebe und Mutter von Maya, trifft ihre Entscheidungen unumstößlich. Summer, Journalistin und Geliebte eines anderen, liebt den Luxus und die politischen Wahrheiten, eine schwer zu vereinbarende Mischung, und schließlich April, exotisch und dennoch treu und ewig verliebt in Ryan, verkörpern reizvolle Gegensätze.

Dem Film gelingt es über weite Strecken, unterhaltsam die Spannung zu halten, wenn auch die Typisierung früh auf das Happy End einstimmt. Im dritten Akt treten zum Bedauern der Jury die Verweise auf das Umfeld Ryans, das zuvor die Handlung bereichert hatte, immer weiter zurück. Das Happy End wird nicht mehr beeinträchtigt von Clintons Praktikantinnen-Krise - als Sieg der Selbsterkenntnis und des Durchhaltevermögens von Maya gefeiert - und flacht gegenüber den ersten beiden Akten in Tempo und Einfallsreichtum leider etwas ab.

Dennoch eine liebenswürdige Komödie mit stimmiger Besetzung, die auch in ihren nachdenklichen Momenten authentisch wirkt.