Filmplakat: URS

FBW-Pressetext

Urs zieht es weg aus dem verlassenen Bergdorf, auf den Rücken geschnallt hat er sich dabei seine gebrechliche Mutter, die ihre Tage nur noch in einem alten Holzstuhl verbringt. Über die Berge geht die unsichere Reise, bis sich an einem Steilhang das weitere Schicksal dieses starken Riesen und der zerbrechlichen Alten entscheidet. Gekonnt mischt dieser Animationskurzfilm eine universelle Geschichte um Zusammengehörigkeit und Freiheitsdrang mit einer Ästhetik, die sowohl an alte Holzschnitzereien erinnert als auch wegweisend aktuell und formal reduziert ist. Auf diese Weise entsteht ein modernes Volksmärchen mit kleinen Überraschungsmomenten und geradezu monumentalen Bildern, das den internationalen Vergleich nicht scheuen muss.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Moritz Mayerhofer
Darsteller:Ellen Schaeuble; Thomas Hinke; Martin Weigel
Drehbuch:Moritz Mayerhofer
Schnitt:Sascha Seidel
Musik:Peter Gromer
Webseite:urs-film.com;
Länge:10 Minuten
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg GmbH
FSK:6
Förderer:Filmakademie Baden-Württemberg

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.

Der Abschlussfilm von Moritz Mayerhofer steht in bester Animationstradition der Ludwigsburger Filmakademie. Formal virtuos mit allen klassischen und digitalen Techniken spielend entwirft der Film eine archaische Mutter-Sohn-Geschichte.

Beide begeben sich als die letzten Einwohner eines tiefen Tales in den Schweizer Alpen auf eine Reise in eine bessere Zukunft jenseits der Berge. Die Reise ist gefährlich und wird die letzte für die alte Dame sein. Abgeleitet vom Sisyphos-Motiv trägt der Riesensohn seine Mutter auf dem Rücken, viele Erinnerungsstücke und ein gutes Kissen für den Rücken müssen mit auf den Weg. Immer wieder wirft die Mutter den Blick zurück, wie gefährlich der Weg auch sein mag. Es geht immer höher hinauf. Als die letzte Klippe überwunden scheint, hat die Mutter die Reise nicht überlebt. Der Film macht in Cinemascope groß auf, ebenso mit der sinfonischen Musik auf der Tonspur. Dies hätte der Film gar nicht gebraucht.
Die ausdrucksstarken Figuren und die üppigen Hintergründe sind eine wahre Freude. Das Talent Moritz Mayerhofer wird seinen Weg machen, und die Jury will ihn mit dem besonders wertvollen Prädikat gerne dabei unterstützen.