Undercover Blues - Ein absolut cooles Trio

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es gibt kein "gattungsspezifisches Handlungsmuster" des Agentenfilms, gern auch "Klischee" genannt, das in dieser Variation des James-Bond-Genres ungeschoren davonkäme, d.h. von Parodie und Verspottung verschont bliebe. Und obgleich bereits eine ganze Reihe nicht nur ernst zu nehmender Gangsterpersiflagen existiert, ist es Herberst Ross gelungen: Das Agentenpärchen erfreut sich eines Babys und lässt dieses an seinem nicht ganz ungefährlichem Leben und Treiben teilhaben.

Worin genau der neue Auftrag des tollkühnen Duos, nein, Trios, besteht, ist nicht unbedingt auszumachen, muss auch nicht sein, ebenso wenig, ob FBI, CIA oder eine tschechische Waffenmafia dahinterstehen. Entscheidend bleibt, dass das unbekümmert-gelassene Spiel, sobald der angepeilte ironische Stil sich durchgesetzt hat, dank der Hauptdarsteller, der Ausstattung, der Kamera und der Musik, zwischen Realität und Posse die richtige Balance hält. Ein Sturz in Abgründe des Geschmacks findet auch dann nicht statt, wenn sich das Lustspiel der Klamotte nähert.

Die Stärke dieser Screwball-Komödie ist ihr Drehbuch mit seinen irrwitzig trockenen Dialogen, die in der gelungenen Synchronisation eine überzeugende Entsprechung finden, sind die optische Gags, die sich an Witz und Drastik überbieten.