Turmspringer 01

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein unbekannter Held, ein Supermann – heute, hier in Berlin. Furios und gleichzeitig cool, aufwendig und dabei enorm lässig erzählt der ungewöhnliche Animationsfilm seine Geschichte im Comic-Stil. Wie es sich für das Genre gehört, kann das süchtig machen. Nicht nur die Ziffer Null Eins im Titel lässt deshalb eine Fortsetzung erwarten. Der formal überaus interessante Bilder-Thriller wagt sich auf ein künstlerisch internationales, hochrangig besetztes Feld – und er kann sich behaupten, ja sich sogar an Graphic-Novel-Genies wie Neil Gaiman messen lassen.
Gewisse Kenntnisse der Comic-Szene können helfen, um der mehrschichtigen und auch nicht ganz unkompliziert angelegten Geschichte zu folgen. Obwohl nicht alle Mitglieder der FBW-Jury auf diesem Feld zuhause sind, bestand völlige Übereinstimmung im Urteil, dass „Turmspringer 01“ künstlerisch vollauf gelungen ist. Die Erzählweise mit Inserts und Off-Stimmen ist raffiniert und facettenreich. Ton und Sounddesign sind extrem ausgefeilt, der ästhetisch genussreiche Film pulsiert förmlich in einem Großstadtrhythmus.
Und auch das überzeugte, wie lakonisch selbstverständlich Berlin als Metropole aufscheint, wie ein Comic-Film zu einer Art Heldensage ansetzt, ganz zeitgenössisch.