Tschüss Papa

Kurzbeschreibung

Ein berührender Abenteuerkinderfilm, der einen Jungen bei dem Prozess der Trauerbewältigung und des Abschiednehmens begleitet.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Dieser Kurzspielfilm für Kinder von Hendrik Maximilian Schmitt, erzählt auf berührende Weise und konsequent aus der Perspektive eines Jungen, wie dieser nach dem plötzlichen Tod seines Vaters versucht, den großen Verlust zu bewältigen. Benedikt ist noch keine 10 Jahre alt und offenbar nicht sonderlich mutig. Sein Vater hatte gehofft, ihn durch intensives Training bald zum Ritter schlagen zu können. Plötzlich aber stirbt der Vater und die Welt steht Kopf, alles ist anders und Benedikt fühlt sich allein. Postum will er der starke und unerschrockene Ritter werden, den sich der Vater immer gewünscht hat.
Auf diesem beschwerlichen Weg erlebt ihn der Zuschauer als einfallsreiches und fantasievolles Kind, das in seine (Ritter)welt eintaucht und sogar den Kampf mit realen Widersachern aufnimmt. So schön wie es ist, zu beobachten, wie Benedikt seine Fantasien einfallsreich umsetzt und dabei tatsächlich an Stärke gewinnt, so schwierig erweist es sich bisweilen, die Realität glaubhaft abzubilden. In der Schulhofszene, leider mit wenig überzeugenden Darstellern, wird deutlich, dass der noch ängstliche und lieber unsichtbare Benedikt sich deutlich überhebt, als er in Ritterrüstung antritt und die Älteren provoziert. Hohn und Schläge sind die Folge. Gut, wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist plötzlich alles anders, vielleicht wächst sogar ein schwächlicher Junge über sich hinaus. Nach Ansicht der Jury wirkt die Sequenz im Lagerraum der Antiquitäten unglaubhaft und konstruiert. Obwohl die Requisiten des Vater-Sohnes-Ritterspiels eine wichtige Rolle im Kampf gegen die älteren und damit auch stärkeren Widersacher einnehmen, kann dieser Teil der Story nicht wirklich überzeugen. Spätestens mit Ausbruch des Feuers, das Benedikt (folgerichtig) die Möglichkeit gibt und geben soll, seinem älteren Kontrahenten das Leben zu retten, wird auch die Realität ins Fantastische übersteigert. Die Dramatik wird überzogen, wirkt künstlich. Der reale Brand kann und wird nicht folgenlos für Benedikt, dessen Mutter und die beteiligten Jugendlichen bleiben. Der Zuschauer erlebt aber denselben in seiner Wertigkeit wie ein weiteres (Ritter)spiel, das vorbei ist, wenn man nur fest daran glaubt.
Hendrik Maximilian Schmitt findet schöne Bilder ohne viele Worte für den Weg des Abschieds eines Jungen von seinem Vater.