Triumph der Gerechten

1986

Kurzbeschreibung

Ausgehend von einer Erzählung Oskar Grafs über aufständische Bauern im dreißigjährigen Krieg fragt der Film nach Anpassung und Widerstand hier und heute. Eine Auseinandersetzung mit der Welt vor dem nächsten Krieg und mit dem Neandertaler in uns allen.
Prädikat wertvoll

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Bierbichler will warnen mit diesem Film: vor der Leichtgläubigkeit der Menschen und ihrem blinden Vertrauen zu den Führenden, die noch allemal Kriege nicht verhindert, sondern angezettelt hätten. Filmisch verkündet er seine Botschaft auf drei Ebenen: in einer konventionell erzählten Geschichte aus dem 30jährigen Krieg, in Schnappschüssen aus der bundesdeutschen Gegenwart und als persönlichen Monolog vom Baby bis zum erwachsenen Menschen, der sich als eine Art steinzeit-Neanderthaler vorstellt und aus dieser Position provozierende, manchmal auch altklug wirkende Kommentare von sich gibt.
Der Ausschuss empfindet die verbal überlastete Erzählung als eine zuweilen langatmige, dank kompliziertet Formulierungen auch ermüdende, immer aber "anarchistische" Vorlesung, die nicht überall durch adäquate Bebilderung gestützt wird. Das unbestrittene politische Engagement des Vortragenden spart, manchmal etwas billige Gegenüberstellungen nicht aus ( hier Tote Anno 1634, dort Mainzer Karnevalsfröhlichkeit), zuweilen mag auch seine Lust an plakativer Verklausulierung auf Kosten der Allgemeinverständlichkeit erfolgen. Das Missverständnis zwischen attraktiven Landschafts- und auch Steinbruchaufnahmen, sowie verwackelten und technisch unzureichenden Fernsehschirm-Abfilmungen wurde als beabsichtigt gedeutet, es mag zum Stillprinzip dieses keineswegs leicht konsumierbaren Films gehören, dem der Ausschuss ein Prädikat nicht vorenthalten wollte.