Treffer
Filminfos
Gattung: | Spielfilm |
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Regie: | Dominik Graf |
Darsteller: | Dietmar Bär; Tayfund Bademsoy; Barbara Rudnik; Beate Finckh; Max Wigger; Guido Gagliardi |
Drehbuch: | Christoph Fromm |
Kamera: | Helge Weindler |
Schnitt: | Rolf Basedow |
Musik: | David Knopfler; Stefan Melbinger |
Länge: | 110 Minuten |
Verleih: | Futura Film |
Produktion: | Bavaria Atelier GmbH |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Erzählt wird die Geschichte einer Freundschaft auf Gedeih und Verderben, die zwischen drei motorradbesessenen jungen Männern entsteht. Dieses Hobby kostet Geld, das schließlich von den arbeitslos gewordenen Freunden auf immer fragwürdigere und risikoreichere Weise beigeschafft werden muss. Die Konflikte wachsen den Freunden über den Kopf, bis schließlich einer von ihnen bei einem provozierenden Unfall das Leben verliert. Das große Fragen beginnt, die Frage nach der Schuld, die Fragen auch nach dem Sinn des Verhaltens und der bisherigen Beziehungen.Ein professionell gemachter Kinospielfilm für eine bestimmte Zielgruppe (17-25jährige). Innerhalb seines Genres, gemessen auch an seinem unterhaltsamen, zugleich leicht zeitkritischen Anspruch, überzeugt der Film durch die weit über dem vergleichbaren Durchschnitt liegende Stimmigkeit aller angewandten Stilmittel. Sie werden nicht nur für sich genommen auf jeweils hohem Qualitätsniveau beherrscht, sondern ergänzen einander auch sinnvoll und steigern damit die Wirkung des Films. Das Signum hoher Qualität gilt für die Filmidee; für die dramaturgisch spannungsvolle und sinnvoll motivierte Entwicklung der Spielsituationen, der Figuren und ihr handlungstragendes Verhalten; für eine pointierte Dialoggestaltung, die dem Sprachverhalten der jungen Menschen und dem Milieu genau entspricht. Besondere Qualität hat auch die sorgfältige, differenzierende Charakterzeichnung und die durchweg sehr gute Schauspielerführung. Milieugenauigkeit, Bild- und Farbgestaltung, Montage, Dynamik, Tempo und Musik sind weitere Qualitätsmerkmale dieses Films.
Seinem Genre entsprechend greift der Film auf bestimmte Verhaltensmuster und Action-Klischees zurück (Schlägereien, Verkaufstricks, Wettrennen, Verfolgungsjagden u. a.). Empfindsamkeit, Sex, Liebe, auch Sentimentalität sind eingemischt. Es gibt harte, sinnlose Saufereien und Raufereien, harten „beat“ und weichen „sound“. Wiederholungen von Situationen und Schauplätzen führen allerdings auch zu Längen. Hier und da tritt die Handlung gleichsam auf der Stelle, weil Vorgänge zu lange ausgespielt werden. Ungenügend ist die Arbeit des Maskenbildners bei den Schlägereiszenen. Auch einzelne Charaktere sind punktuell überzeichnet.
Trotz dieser Mängel konnte sich der Ausschuss für das höchste Prädikat entscheiden.