Tom Meets Zizou - Kein Sommermärchen

Kinostart: 28.07.11
VÖ-Datum: 25.11.11
2011
Filmplakat: Tom Meets Zizou - Kein Sommermärchen

FBW-Pressetext

Als das Nachwuchstalent Thomas Broich 2002 seine Profi-Fußballerkarriere bei Wacker Burghausen beginnt, ist noch nicht abzusehen, welch rasanten Aufstieg er in den darauf folgenden Jahren erfahren wird. Doch die Stationen bei diversen Bundesligaclubs und der mediale Hype um das „Ausnahmetalent“ haben auch Schattenseiten: Depressionen, Medienschelte und persönliche Eitelkeiten führen zu der wichtigen Frage, ob König Fußball wirklich seine Welt regiert …. Regisseur Aljoscha Pause hat seinen charismatischen und außergewöhnlichen Protagonisten fast zehn Jahre mit der Kamera begleitet. Dokumentiert werden Höhen und Tiefen eines Sportlers, der durch seine intelligenten und reflektierten Aussagen nicht nur sich selbst, sondern dem ganzen Geschäft mit dem runden Leder einen Spiegel vorhält. Dies ist mal beißend ironisch und mal entwaffnend ehrlich. Und nicht nur am dramaturgisch geschickt gestalteten Ende emotional und spannend aufgeladen – genau wie ein richtig gutes Fußballspiel.

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm
Regie:Aljoscha Pause
Drehbuch:Aljoscha Pause
Kamera:Robert Schramm; u.a.
Schnitt:Anne Pannbacker
Musik:Roland Meyer de Voltaire
Webseite:tommeetszizou.com;
Weblinks:; ;
Länge:136 Minuten
Kinostart:28.07.2011
VÖ-Datum:25.11.2011
Verleih:Mindjazz Pictures
Produktion: Aljoscha Pause
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.

Am Beispiel des deutschen Fußballspielers Thomas Broich und seiner sehr wechselvollen Karriere mit vielen Höhen und Abstürzen wirft der Film einen spannenden und facettenreichen Blick hinter die Kulissen des Deutschen Fußballs. Thomas Broich, der aus Süddeutschland stammt, war eine der Nachwuchshoffnungen der Ersten Liga und spielte nach seinen Anfängen bei Unterhaching und Wacker Burghausen zunächst für Mönchengladbach und später für den 1. FC Köln. Anhand vieler Interviews und zahlreicher Ausschnitte aus Spielen und mit Hilfe von Privatvideos entfaltet sich die Biografie eines Sportlers, der es sich selbst und anderen nie leicht gemacht hat. Broich, der den Spitznamen „Mozart“ aufgrund seiner Begeisterung für klassische Musik und für die Werke der Weltliteratur trug, zieht sehr selbstkritisch eine Bilanz seines bisherigen Sportlerlebens und schont mit seiner Analyse des Spitzensports weder sich selbst noch die Manager, die hinter den Kulissen die Strippen ziehen. Und auch die Medien, die gerne Helden aufbauen und sie ebenso schnell wieder demontieren, bekommen hier ihr „Fett“ weg. Broich selbst sieht seine Karriere als einen Weg zu sich selbst und als eine Art von Läuterung, bei der er gelernt hat, was zum Beispiel das Wort „Demut“ bedeutet. Trotz einiger Längen und Wiederholungen bei dem erzählenden Kommentar und den Aussagen des Fußballers über sich und seinen langen Weg von der Zweiten Liga über die Bundesliga bis schließlich zur Ersten Liga im australischen Fußball fesselt dieses Sportlerporträt. Denn man erhält viele Einblicke in die Psyche von Broich, in bestimmte Abläufe der Bundesliga-Mechanismen und in die Entwicklung eines jungen Mannes, der sein Ziel, sich nicht selbst zu verlieren und die Welt kennen zu lernen, trotz vieler Hindernisse nie ganz aus den Augen verloren hat. Das gute Bildmaterial und die sorgfältige Aufarbeitung des Stoffes machen diesen Film sogar für Menschen interessant, die nicht im Fußball die schönste Nebensache im Leben sehen...