Tod eines Handlungsreisenden

1985
Filmplakat: Tod eines Handlungsreisenden

Kurzbeschreibung

Adaption einer Broadway-Aufführung des gleichnahmigen Theaterstücks von Artur Miller : Die Tragödie eines kleinen Handelsvertreters, der mit seinen Sehnsüchten, Träumen und Lebenslügen kläglich an der Wirklichkeit scheitert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Volker Schlöndorff
Darsteller:Charles Durning; Dustin Hoffman; Stephen Lang; John Malkovich; Kate Reid
Drehbuch:Arthur Miller
Buchvorlage:Arthur Miller
Kamera:Michael Ballhaus
Schnitt:David Ray
Musik:Danny Michael
Länge:136 Minuten
Verleih:Tobis
Produktion: , Roxbury & Punch New York, N.Y.
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem film einstimmig das Prädikat besonders wertvoll erteilt.

Der Ausschuss drückt damit seine Auffassung aus, dass das riskante Unterfangen, der anspruchsvollen Verfilmung des Millerschen Bühnenstücks durch Laszlo Benedek mit Frederic March in der Hauptrolle 35 Jahre später eine weitere unter der Regie von Volker Schlöndorff folgen zu lassen, in vollem Umfang als gelungen bezeichnet werden darf. Schlöndorff hat sich auf die Adaption einer New Yorker Theaterinszenierung beschränkt, diese aber mit so überzeugenden filmischen Mitteln zu übertragen verstanden, dass die zeitweilig für überholt gehaltene Gesellschaftskritik dieses Dramas in seiner Aktualität erneut bestätigt wird. Auch die expressionistischen Rückblenden, die Traumgespräche, werden mit Hilfe einleuchtender Übergänge in die reale Handlung einbezogen, so dass in keinem Augenblick die Gefahr eines Stilbruchs entsteht.

Die souveräne Regie verzichtet auf modernistische Effekte und wirkt gerade deshalb lebensnah. Sie schöpft in dem ihr gesteckten engen szenischen Rahmen einer Bühnenadaption alle Möglichkeiten aus, die Menschen in ihrem Spannungsverhältnis zueinander vor allem die Kommunikationsprobleme des gescheiterten Handlungsreisenden deutlich zu machen.

Eine wichtige Rolle in diesem Kammerspiel der falschen Empfindungen und aufgesetzten Gefühle spielt die Kamera. Je mehr sie sich auf Gesichter der durchweg überragenden Darsteller konzentriert, desto stärker steigt die Spannung, bis Großaufnahmen, genau kalkuliert, die Katastrophe signalisieren.

Dustin Hoffman bringt es fertig, die Lebenslüge des Willy Loman, seinen vergeblichen Traum davon, die Nummer 1 zu werden, ohne mimische Strapazierung mit den Mitteln des modernen Schauspielers zu interpretieren. Das Ensemble um ihn herum unterstützt ihn mit adäquaten Leistungen.