The World’s End

Kinostart: 12.09.13
2013
Filmplakat: The World’s End

FBW-Pressetext

Gary King war in seiner Jugend sprichwörtlich der König von Newton Haven. Jeder wollte sein Freund sein, jedes Mädchen konnte er haben. Praktisch gehörte ihm die Welt. Nun, zwanzig Jahre später, kehrt Gary King zurück in sein Heimatstädtchen, zusammen mit seinen vier besten Freunden von damals. Gemeinsam wollen sie die „Golden Mile“ schaffen: 12 Pubs, je ein Bier, und das bis zum Ende der Nacht. Schon damals haben die Jungs das versucht, doch es gelang nicht ganz. Und auch jetzt verläuft nicht alles reibungslos. Denn bald stellen die Heimkehrer fest, dass Newton Haven sich verändert hat. Aber was genau ist es? Oder besser gesagt: Wer? Nach SHAUN OF THE DEAD und HOT FUZZ kehrt Edgar Wright mit dem dritten Teil der „Cornetto-Trilogie“ auf die Leinwand zurück. Und erneut gelingt es ihm mit seinem Co-Autor und Hauptdarsteller Simon Pegg, die Standards des Genre-Kinos, in diesem Fall Science-Fiction und Endzeitfilme, zu parodieren und ihnen gleichzeitig eine Hommage zu erweisen. Dominiert in der ersten Hälfte noch die Beziehung der auseinander gedrifteten Freunde untereinander, so beginnt in der zweiten Hälfte ein Action-Feuerwerk, das sich sehen lassen kann und für Fans keine Wünsche offen lässt. Perfekt choreographierte Kampfszenen, Special Effects und zündende Dialoge lassen keine Minute Langeweile aufkommen bis hin zum grandiosen Showdown. Den Spaß am Set merkt man der gesamten Darstellerriege an, die bis in die Nebenrollen großartig und treffend besetzt ist. Ob die Jungs das Ende der Welt verhindern können, soll offengelassen werden. Aber wenn es so lustig, so spannend und so genial durchkomponiert erzählt wird, dann haben wir vollstes Vertrauen.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Edgar Wright
Darsteller:Simon Pegg; Nick Frost; Paddy Considine; Martin Freeman; Rosamund Pike; Eddie Marsan; David Bradley; Mark Heap
Drehbuch:Simon Pegg; Edgar Wright
Kamera:Bill Pope
Schnitt:Paul Machliss
Musik:Steven Price
Weblinks:;
Länge:109 Minuten
Kinostart:12.09.2013
Verleih:Universal
Produktion: Big Talk Productions, Relativity Media; Working Title Films;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Auch im dritten Film seiner Cornetto-Trilogie bürstet Edgar Wright wieder populäre Filmgenres mit viel absurd britischem Humor gegen den Strich. THE WORLD’S END beginnt als eine von jenen Buddy-Komödien, in denen eine Gruppe von Freunden zwar alt aber nicht erwachsen geworden sind und ohne Rücksicht auf Verluste zusammen feiern wollen. In einer brillant vorbereiteten und deshalb sehr überraschenden Wendung wird er dann im zweiten Akt zu einem jener Paranoia-Science-Fiction-Triller, in denen alle Einwohner eines Ortes von Außerirdischen entweder ersetzt oder kontrolliert werden und diese Jagd auf die immer kleiner werdende Gruppe von unangepassten Menschen machen. Der Film endet in einem Weltuntergangs-Szenario, bei dem die menschliche Gesellschaft, wie wir sie kennen, zerstört wurde, aber die Überlebenden, zu denen natürlich auch die fünf Helden zählen, in einer friedlichen, mittelalterlich wirkenden Idylle neu anfangen. Eigentlich passen diese Genres mit ihren ganz verschiedenen Konventionen und Dramaturgien nicht zusammen, aber weil Wright sie genau kennt und offensichtlich liebt, gelingt es ihm, sie erstaunlich elegant und schlüssig miteinander zu verbinden. Gleichzeitig hinterfragt er sie. So untergräbt er die Wirkung der parodistisch übertriebenen Gewaltszenen dadurch, dass die Außerirdischen blaues Blut haben und sich nach jeder Zerstörung wieder selber (wenn auch einmal nur mit vier Oberschenkeln) reparieren können. So läuft die „Blutrünstigkeit“ des Genres ins Leere. THE WORLD’S END wirkt trotz seiner so unterschiedlichen Elemente auch deshalb wie aus einem Guss, weil Wright wieder eine Gruppe von komischen, liebenswerten und sehr präsenten Helden agieren lässt, die von seiner inzwischen aufeinander eingeschworenen Schauspielergang verkörpert werden. Dabei sind Simon Pegg und Nick Frost wieder das perfekte Paar, dessen Gegensätze sich sehr effektiv und komisch ergänzen. Aber auch Martin Freeman, Paddy Considine und Eddy Marsden geben ihren Figuren soviel Substanz, dass durch ihr Zusammenspiel der Film geerdet wird, und man auch die absurdesten Wendungen nachvollziehen kann, weil sie ja diesen fünf alten Kumpels passieren, die nur in den zwölf Pubs des Örtchens ein Bier trinken wollen. Und wenn dann die Welt untergeht – too bad.