Sucker Punch

Kinostart: 31.03.11
2011
Filmplakat: Sucker Punch

FBW-Pressetext

Die junge Baby Doll wird von ihrem sadistischen Stiefvater in die Nervenheilanstalt Lennox House in Vermont eingewiesen, wo eine Lobotomie an ihr durchgeführt werden soll. Zum Schutz zieht sie sich in eine imaginierte Welt zurück, in der sie mit Hilfe von befreundeten Insassen fünf Prüfungen bestehen muss, wenn sie die Flucht aus der Klinik noch vor der Operation meistern will. Regisseur Zack Snyder, der seine Virtuosität in den Filmen 300 und WATCHMEN bereits unter Beweis stellte, gelingt es erneut, Maßstäbe im Bereich der visuellen Narration zu setzen. Die Inszenierung der alternativen Realität, in der sich Baby Doll in spektakulär bebilderten und choreografierten Martial-Arts-Sequenzen bewährt, gestattet sowohl den Figuren als auch der Kamera, entgegen den physikalischen Gesetzen zu agieren. Ebenso beeindruckend ist die Verkehrung des klassischen Frauenbildes, nach dem die unterdrückten Mädchen eigentlich schutzlos und hilfsbedürftig sein sollten. In ihrer Fantasiewelt dominieren die jungen Mädchen als tapfere, unbezwingbare Frauen die Handlung. Sie agieren nach der Maxime des einzigen männlichen Sympathieträgers: „Wenn ihr für nichts kämpft, kann euch alles besiegen“.

Filminfos

Gattung:Spielfilm; Fantasy
Regie:Zack Snyder
Darsteller:Emily Browning; Abbie Cornish; Jena Malone; Vanessa Hudgens; Jamie Chung; Carla Gugino
Drehbuch:Zack Snyder; Steve Shibuya
Buchvorlage:Zack Snyder
Kamera:Larry Fong
Schnitt:William Hoy
Musik:Tyler Bates; Marius DeVries
Webseite:suckerpunch-derfilm.de;
Länge:110 Minuten
Kinostart:31.03.2011
Verleih:Warner
Produktion: Cruel and Unusual Films, Legendary Pictures; Warner Bros. Pictures
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.


Babydoll wird von ihrem perversen Stiefvater in ein Sanatorium für mental instabile Mädchen eingeliefert, weil sie sich gegen seine Übergriffe gewehrt hat. Dort trifft sie auf vier Mädchen, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben und mit denen sie nun auf eine Befreiungsreise in ihre Fantasiewelt geht. Wenn sie fünf Aufgaben lösen und die Herausforderungen annehmen, werden sie auch in der Realität frei sein.

Regisseur Zack Snyder entwirft eine actionreiche Story, die mit den minimalsten Handlungsschemata auskommt. Schon zu Anfang wird deutlich, dass dieser Film den Gesetzen eines Action-Games unterliegt. Auch die Lösung der Aufgaben, die der klassischen Struktur von Märchen folgt, fügt sich nahtlos in dieses Konzept.

Durchgängig sind es fast ausschließlich Abenteuer- und Gewaltfantasien, denen die Mädchen hier folgen und bei denen sie sich emanzipieren müssen. Viele Zitate scheinen in den Parallelwelten auf, die Snyder entwirft. Seine Heldinnen erweisen sich allen Herausforderungen gewachsen und agieren wie Amazonen, während sie ihre Pubertätsängste zu überwinden versuchen.
Dabei bietet der in seiner Dramaturgie klassisch aufgebaute Film mit seinen theatralisch und überspitzt dargebotenen Szenen nichts wirklich Neues, folgt bekannten Mustern und baut sie spielerisch und immer distanzierend in Fantasie- und Märchenwelten ein.
Die Jury entschied sich einstimmig für das Prädikat wertvoll, weil der Film den Gesetzen des Genres perfekt folgt und in Ausstattung und Besetzung sein Niveau hält.