Stichtag

Kinostart: 04.11.10
2010
Filmplakat: Stichtag

FBW-Pressetext

Am Anfang war der Plan: Peter will nach Hause zu seiner Frau, die kurz vor der Geburt des gemeinsamen Kindes steht. Alles, was Peter dafür tun muss, ist einen Flug von Atlanta nach L.A. zu nehmen. Doch dann, am Flughafen, trifft er auf Ethan, einen hoffnungsvollen und ziemlich exzentrischen Schauspieler, der in Hollywood sein Glück versuchen will. Und aufgrund dieser folgenreichen Zufallsbekanntschaft hat Peter plötzlich ganz andere Probleme am Hals. Das erfolgreiche Team um Regisseur Todd Phillips landet hier nach HANGOVER einen erneuten Kinostreich. Alles ist laut, schräg, ein bisschen zuviel des Guten und macht doch einen enormen Spaß beim Zuschauen. Robert Downey Jr. als reservierter und leicht cholerischer Spießer ist der neue König der minimalistischen Mimik und Zach Galifianakis liefert eine hinreißende Vorstellung als liebevoller Chaot, der nur Gutes im Sinn hat – auch wenn das nicht immer funktioniert. In einer solchen Komödie ist alles erlaubt: Vom obszönen Witz bis hin zu tragikomischen Momenten mit überraschendem Tiefgang. Ein typisches Buddy- und Road-Movie, das einfach Spaß macht. Abgedreht, chaotisch und mit ganz hoher Gagdichte.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Todd Phillips
Darsteller:Robert Downey Jr.; Zach Galifianakis; Michelle Monaghan; Juliette Lewis; Jamie Foxx; Alan Arkin; Matt Walsh; RZA
Drehbuch:Alan R. Cohen; Alan Freedland
Kamera:Lawrence Sher
Schnitt:Debra Neil-Fisher
Musik:Christophe Beck
Webseite:;
Weblinks:;
Länge:95 Minuten
Kinostart:04.11.2010
Verleih:Warner
Produktion: Warner Bros. Pictures, Legendary Pictures; Green Hat Films;
FSK:12

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Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat wertvoll erteilt.

Das Thema ist uns vertraut. Zwei Männer sind gezwungen, eine gemeinsame Reise zu überstehen und weil es eine Komödie werden soll, sind Situationskomik und auch Actioneinlagen angesagt. Man nehme dafür zwei unterschiedliche Charaktere, der eine, Robert Downey als Peter Highman, ist eher ein Managertyp. In seinem Sozialverhalten der Mensch, der von sich überzeugt ist, alles im Griff zu haben und entsprechend arrogant wirkt. Der andere ist Ethan Trembley, gespielt von Zach Galifianakis, der freakige Chaot mit anarchistischen Grundzügen, leicht überdreht und ein Loser, der Schauspieler werden will. Zu ihm gehören ein Mops und eine Kaffeedose, darin die Asche seines Vaters als Urnenersatz. Beide Typen wollen nach Los Angeles. In fünf Tagen bekommt Peters Frau ein Baby und Ethan hat einen Vorstellungstermin. Statt wie geplant zu fliegen sind sie gezwungen den weiten Weg quer durch die USA mit dem Wagen anzutreten. Mit vielen Verwicklungen und den notwendigen Wendepunkten, wird aus einer anfänglichen Unverträglichkeit ein Arrangement einer Männerfreundschaft. Am Ende steht ein etwas lockerer, familientauglicherer Peter als vorher. Mit Frau und Kind gemeinsam im Bett liegend folgen sie einer Fernsehshow. Der „Kumpel“ von der Reise hat es wohl auch geschafft, sein Ziel zu erreichen. Doch er bleibt ein Loser, ihm wird in der Familie noch nicht einmal ein Platz zugestanden.

Zwischen Start und Ziel liegen viele Einzelepisoden, von witzig bis nachdenklich. Der Film wird zwar als durchgängig amüsant angesehen, doch es wird zu viel mit Versatzstücken und Klischees gearbeitet. Die Mexikaner an der Grenze sind einfältig und gut zu übertölpeln, die traditionellen Werte der Familie dürfen nicht angetastet werden, Behinderte, die den Krieg im Irak mitgemacht haben, darf man nicht anschreien, sondern sind stets zu achten, die political correctness führt letztlich zu einer Oberflächlichkeit.

Zu häufig wird mit Zitaten aus anderen Filmen gearbeitet. Zwischendurch entsteht Langeweile und die Figuren lassen einen kalt. Ein Grundkonflikt als Motiv des Verhaltens der unterschiedlichen Protagonisten ist die Prägung durch das jeweilige Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Der arrogante Peter, dessen Vater recht früh das Kind verließ und nie wieder auftauchte, steht für die abweisende Arroganz. Auf der anderen Seite ein Vater, als liebenswert und fürsorglich von Trembley geschildert, was aber auf diesen chaotischen Typ und seinem Verhalten nicht direkt beziehbar ist. Im Film ist es lediglich der formale Bezug, die Asche des Vaters dorthin zu bringen, wie er es wollte. Störend die Vorhersehbarkeit am Ende des Films, die Macher des Films haben zu wenig gewagt, sind die kritischen Kommentare zum Film.

Trotz der Einschränkungen vergibt der Ausschuss das Prädikat wertvoll, da die Grundstärke dieser Komödie als eine Mischung aus Buddymovie und Roadmovie amüsant und gut unterhaltend ist mit witzigen Dialogen. Vielleicht, so wird vermutet, liegt es an der Übersetzung, dass bei dem Humor der Biss allzu oft verloren geht.