Step accross the border

Kinostart: 27.09.90
1989
Filmplakat: Step accross the border

Kurzbeschreibung

Ein Filmteam begleitet den experimentellen Musiker Fred Frith bei seinen Auftritten in verschiedenen Ländern und versucht, Rhythmus und Klänge in eine ungewöhnliche Bildsprache zu übertragen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Spielfilm
Regie:Nicolas Humbert; Werner Penzel
Darsteller:Musiker aus 3 Kontinenten
Drehbuch:Nicolas Humbert; Werner Penzel
Kamera:Oscar Salgado
Schnitt:Gisela Castronari
Musik:Fred Frith; Arto Lindsay
Länge:90 Minuten
Kinostart:27.09.1990
Verleih:Arsenal Filmverleih
Produktion: CineNomad, Nicolas Humbert & Werner Penzel, München, BR, WDR, NDR,

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Spontan wird auf die Gestaltung des Films reagiert; Das Schwarzweiß vermittele ganz spezifische Eindrücke, erscheinen kompromisslos in einzelnen Passagen, auch exzessivg bis quälend: man entdecke vielerilei Kreatives. Gleichzeitig stelle sich aber auch die Frage nach der Konzeption, wenn der Film mehr als eine Spurensammlung sein soll.
Die Jury stellte fest, dass die Reflexionsebenen, von denen die musikalische die Hervorstechendste sei, die Bilder durch die Musik gedeutet werden, und diese wieder durch den spärlichen Text interpretiert wird, zu unterscheiden sind. Spürbar wird eine Einheitlichkeit von Lebensgefühl und Kunstempfinden und darüberhinaus auch eine Einheitlichkeit der Präsentation. Kurz, es sei ein fantastischer Film, auf den man sich aber einlassen müsse.
Aus der Andeutung der "Klopf"-Sequenz "hier ist London" mit den Händen gegen ein Stahlblech wird auf ein Anliegen des Films verwiesen, nämlich zu zeigen, dass kleine Ursachen große Wirkungen haben können. Zugleich weist Mekas auf das Phänomen hin, dass die Bewegung eines Schmetterlingfliegers am entfernten Ort hier einen Orkan verursachen kann. Diese mit der Chaosforschung verbundene Aussage erscheint als Schlüssel für jede einzelne Folge der Musik. Kein Bild, das nicht irgendwie versuche, zu versinnbildlichen, keine musikalische Sequenz, die nicht gleiches täte.

Der Film will absichtlich nicht die Information von "zentraler Stelle" geben, sondern die Menschen selbst entdecken lassen. Ganz spontan und durchaus als Spurensucher mit der Möglichkeit, die Einheit von Lebensgefühl und Kunstempfinden zu erleben. Der Film überschreitet die Grenzen unseres Alltagslebens, er überschreitet die Grenzen unserer Erfahrungen und will zu neuer Identität verhelfen.