Spy Game - Der finale Countdown

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Eine mißglückte Gefangenenbefreiung bildet den fulminanten Einstieg in diesen Spionage-Thriller mit dem "Traum-Paar" Robert Redford und Brad Pitt. Sein Pulver hat der intelligente, elegant und souverän erzählte Film damit noch lange nicht verbraucht. Konstruiert wie ein Uhrwerk, laufen zwei Erzählstränge scheinbar gegeneinander, erhöhen aber zusammenwirkend den Pulsschlag des Publikums und den Filmgenuß beträchtlich. Ganze 24 Stunden, und das in der überwachten CIA-Zentrale, hat Alt-Spion Robert Redford, um seinen Schüler Brad Pitt gegen alle Befehle und Vorschriften vor der Hinrichtung in einem chinesischen Gefängnis zu retten. Während die Uhr tickt, wird die Geschichte der beiden erzählt, von Vietnam über Ost-Berlin und Beirut. Von einer Zeit, "als man die Guten von den Bösen noch unterscheiden konnte", bis zur Film-Gegenwart von 1991, wo es überlebensnotwendig geworden ist, mit allen Mitteln die eigenen Leute auszutricksen.

Der breit angelegte und opulent ausgestattete Film zieht einen weiten Spannungsbogen, er setzt auf mitdenkende Zuschauer und macht eine Kunst daraus, daß seine Helden den anderen immer um eine Nasenlänge voraus sind. Die Action-Elemente drängen sich nicht in den Vordergrund, die Musik ist sensitiv und unaufdringlich, das Spiel der Darsteller angenehm zurückgenommen.