Sonnenallee

Kinostart: 07.10.99
1999
Filmplakat: Sonnenallee

Kurzbeschreibung

DDR-Mikrokosmos aus den 70er Jahren: die Sonnenallee, teils Ost,
teils West, und ihre Bewohner, die sich lieben und verlieben und
- trotz Vopos und Stasi - überleben.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Komödie; Romanze
Regie:Leander Haußmann
Darsteller:Katharina Thalbach; Alexander Beyer; Alexander Scheer; Teresa Weißbach
Drehbuch:Leander Haußmann; Detlev Buck
Buchvorlage:Thomas Brussig
Länge:88 Minuten
Kinostart:07.10.1999
Verleih:Delphi
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Boje Buck Filmproduktion; Ö-Film Produktion; Sat 1;
FSK:6
Bildungseinsatz:;

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

"Es war einmal ein Land ..." und in diesem Land, der DDR der 70er
Jahre, erleben wir Jugendliche in diesem höchst unterhaltsamen
Film, die den Schritt zum Erwachsenwerden vollziehen, ein sehr
subtiles Gesellschaftsporträt wird gezeichnet. Das Erproben ihrer
Grenzen über verbotene Musik und Drogen, über Flucht- und
Selbstbehauptungsversuche, von Liebe und Schmerz, ist selten so
unpathetisch, liebevoll und dabei präzise und authentisch erzählt
worden.

Mit einem Reigen hervorragend charakterisierter Personen wird die
Divergenz zwischen Alltag und Träumen thematisiert. Die durchweg
exzellenten Typen (besonders Alexander Scheer und Detlev Buck)
füllen die Szenen mit Leben; sie lassen bei aller komödiantischer
Spielfreude auch ein Stück Tragik und Ernst mitklingen, ohne eine
Opfermentalität auch nur anzudeuten.

Die filmische Gestaltung orientiert sich teilweise (besonders in
den Straßenszenen) an Guckkasten-Effekten, die durch die
beobachtenden Westtouristen aufgegriffen und mit der Geschichte
in einer verdichteten Realität verwoben werden. Kleine Tanz- und
Slapstickeinlagen schmücken wie Farbtupfer die Handlung. Die
Spannung wird vor allem auch durch eine Musik getragen, die an
eine "exotisch" erscheinende Zeit erinnert. In pointierten
Dialogen wird die Absurdität von Handlungsweisen deutlich, ohne
daß einzelne Personen denunziert würden. Ausstattung, Kostüme und
Musikwahl vermitteln das Zeitbild. Sie sind außerordentlich
sorgfältig und stimmig erarbeitet.