Sieben

Kinostart: 23.11.95
1995
Filmplakat: Sieben

Kurzbeschreibung

Bei der Jagd auf einen Ritualmörder werden zwei Detectives vor die härteste Zerreißprobe ihrer Laufbahn gestellt. Es scheint ihnen nicht nur der brutal-brilliante Killer, der seine Opfer nach dem Prinzip der sieben Todsünden hinrichtet, stets einen Schritt voraus zu sein, sondern der Fall droht auch ihre Existenzen zu zerstören.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Thriller
Regie:David Fincher
Darsteller:Morgan Freeman; Brad Pitt; Gwyneth Paltrow
Drehbuch:Andrew Kevin Walker
Kamera:Darius Khondji
Schnitt:Richard Francis-Bruce
Musik:Howard Shore
Weblinks:;
Länge:127 Minuten
Kinostart:23.11.1995
Verleih:Neue Constantin
Produktion: New Line Productions, Inc., New York, N.Y, New Line Productions;
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Sieben Tage bleiben Detective Somerset noch bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn und sein Nachfolger, Detective Mills, beginnt mit ihm einen Mord zu untersuchen. Wie sich herausstellt, ist das der Beginn einer Reihe von Morden, denen das Bildnis der sieben Todsünden zugrunde liegt. Damit ist klar, welche Struktur dieser Thriller folgen wird. Ein düsterer, in der Tradition des film noire stehender Krimi, der bis auf das Show-down nie seine dunkle, beklemmende Stimmung verliert.

"Sieben" spielt in einer Großstadt, mit all ihren Abnormitäten und Verbrechen. Die Morde werden mit bestialischer Grausamkeit durchgeführt. Zwar arbeitet der Film mit Fotos und Kameraeinstellungen, die das Böse vornehmlich im Kopf des Zuschauers entstehen lassen, aber es werden auch Blicke auf die grausam zugerichteten Leichen ermöglicht. Gleichzeitig verfolgt die Handlung die Entwicklung der Annäherungen zwischen den beiden sehr unterschiedlichen Polizisten und lässt den Zuschauer die Stufen des Prozesses nachvollziehen. Die handwerklich perfekte Inszenierung läßt den beiden Hauptdarstellern genug Raum, um die Veränderung in ihrer Zusammenarbeit und ihren Beziehungen sichtbar machen zu können.
Der Moloch Großstadt, die Agressionen, denen alle ausgesetzt sind, die Chancenlosigkeit, dem Verbrechen Herr zu werden, sind die Rahmenbedingungen für diesen spannenden Thriller. Es gibt keinen sichtbaren Funken Hoffnung und der letzte lichte Moment wird durch den Mord an der Ehefrau des jungen Polizisten zerstört.
Mit Hilfe der eindrucksvollen Kamera gelingt es, den Zuschauer nahe an das Geschehen zu führen, ihn nicht aus dem Spannungsfeld der Angst herauszulassen. Die Spielerei mit Furcht und Grauen, unterstützt durch die Unheil verkündende Musik und dem immerwährenden Regen, läßt kaum eine Atempause zu. Die grausamen Morde und die gezeigte Gewalt sind geschickt verpackt und durch die eingebauten Gespräche zwischen den zwei Polizisten entsteht der Eindruck eines fast nachdenklichen Umgangs mit dem Thema der Sünden dieser Welt.
Umstritten war im Bewertungsausschuß, inwieweit diese Gespräche nicht nur Beiwerk sind für die trotz allem viel Platz einehmende Darstellung der Gewalt. Außerdem fragte sich eine Minderheit des Bewertungsausschusses, inwieweit die Vorhersehbarkeit der Ereignisse und das gebrochene Polizisten-Bild nicht inzwischen zum Standart eines anspruchsvollen Thrillers gehören.