Scheiß auf den Tod

Kinostart: 29.11.90
1990
Filmplakat: Scheiß auf den Tod

Kurzbeschreibung

Zwei illegal eingereiste Schwarze, die sich auf Hahnenkämpfe spezialisiert haben, werden von einem weißen Nachtclubbeseitzer in der Banlieue von Paris ausgenutzt.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Claire Denis
Darsteller:Isaach De Bankolé; Alex Descas; Jean-Claude Brialy
Drehbuch:Jean-Pol Fargeau; Claire Denis
Kamera:Pascal Marti
Musik:Dollar Brand
Länge:93 Minuten
Kinostart:29.11.1990
Verleih:NEF 2
Produktion: Cinéa, Paris
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

„Jeder Mensch, gleich Rasse, Nationalität oder Ideologie, ist zu allem fähig“. Diesen Satz, dem Film als Motto vorangestellt, scheint die Regisseurin belegen zu wollen, die von nichts anderem handelt als von dem Geschäft mit dem in Frankreich verbotenen Hahnkampf. Zwei Schwarze verdienen ihr Geld mit der Beschaffung und dem Training von Kampfhähnen. Sie werden ausgebeutet von dem Veranstalter, der, wie sich herausstellt, einst der Geliebte der Mutter des einen Schwarzen war, doch bleibt dem Zuschauer jede weitere Bedeutung mit Gefühlen erspart.
Ausgedehnte Handlung findet nicht statt. Umso stärker tritt Dokumentation in den Vordergrund, wenngleich ein entscheidender Gesichtspunkt keine Berücksichtigung findet: dass Hahnkampf für den Weißen Sensationslust, für den Schwarzen (vor allem, wenn er, wie hier, von den Antillen kommt) aber Bestandteil seiner Kultur ist. So bleibt trotz ausgezeichneter Milieuschilderung und guter Kameraleistung manches unausgegoren.

Die Regisseurin glaubt Parallelen zwischen Mann und Hahn festgestellt zu haben. Die einzige erkennbare Annäherung zwischen den Geschlechtern geht jedoch von der jungen Frau des Veranstalters aus, die dem Schwarzen, der ihr Stiefsohn hätte werden können, vorschlägt sie mitzunehmen. Der Schwarze aber ist viel zu sehr auf seinen Hahn fixiert. „Jeder Mensch ist zu allem fähig...“.