Salami Aleikum

Kinostart: 23.07.09
VÖ-Datum: 19.03.10
2009
Filmplakat: Salami Aleikum

FBW-Pressetext

Persische Kultur meets ostdeutsche Provinz: Der sensible Deutsch-Iraner Mohsen Taheri ist bereits Ende 20, lebt immer noch bei seinen Eltern und strickt zur Beruhigung an einem nicht enden wollenden Schal. Bei dem Versuch, die elterliche Metzgerei zu retten und sich in den Augen seines Vaters als Mann zu beweisen, verschlägt es ihn in das verschlafene Provinzkaff Oberniederwalde in Ostdeutschland, wo er sich aus Liebe in die größte Lüge seines Lebens verstrickt. SALAMI ALEIKUM – eine schön-schräge Komödie für Jung und Alt, die es schafft, nicht nur mit den gelungenen, zum Teil animierten, Tagträumen des Protagonisten, sondern auch mit witzigen Dialogen, viel Sprachwitz und überraschenden Wendungen zu punkten. Amüsanter Culture-Clash vom Feinsten!

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Ali Samadi Ahadi
Darsteller:Navid Akhavan; Anna Böger; Michael Niavarani; Wolfgang Stumph; Proschat Madani; Eva-Maria Radoy
Drehbuch:Arne Nolting; Ali Samadi Ahadi
Kamera:Bernhard Jaspers
Schnitt:Dirk Grau
Musik:Ali N. Askin
Webseite:salami-aleikum.de;
Länge:102 Minuten
Kinostart:23.07.2009
VÖ-Datum:19.03.2010
Verleih:Zorro
Produktion: DREAMER Joint Venture Filmproduktion GmbH
FSK:0
Förderer:FFA; BKM; MBB; Filmstiftung NRW; Nordmedia; DFFF
DVD EAN-Nummer:4047179441988
Anbieter-Link:
DVD Extras:Interviews; Making of; Audiokommentar von Regisseur Ali Samadi Ahadi;

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der 20jährige Deutsch-Iraner Mohsen lebt noch in der Obhut seiner Familie und soll die Kölner Metzgerei seines Vaters übernehmen, obwohl das Sensibelchen kein Blut sehen kann. Um den maroden Betrieb zu retten und endlich seinem Vater mal zu beweisen, dass er ein ganzer Mann ist, macht er sich mit seinem Kleinlaster zu einem Coup nach Polen auf. Eine Autopanne lässt ihn in der tiefsten ostdeutschen Provinz in einer kleinen Gemeinde nahe der polnischen Grenze stranden. Als er durch ein Missverständnis zum angeblichen Retter der stillgelegten Textilfabrik im Ort wird und sich in seine Traumfrau Ana – blond, groß und stark – unsterblich verliebt, steuert das Geschehen auf ein aberwitziges und unabwendbares Chaos zu.

In einer geradezu überbordenden Mixtur an filmischen Einfällen inszenierte Ali Samadi Ahadi einen „Bollywood“–mäßigen Culture Clash, welcher ostdeutsche Befindlichkeit im Kontext mit persisch-orientalischer Tümelei ironisiert. Etwas weniger an Turbulenz hätte man sich vielleicht gewünscht, aber erstaunlicherweise funktioniert der Mix auch so.

In der gut gecasteten Darsteller-Riege überzeugen Anna Böger als Ana, Navid Akhavan als Mohsen und Wolfgang Stumph als Kneipier und ehemaliger Fabrikleiter sowie im Besonderen Proschat Madani und Michael Niavarani als Mohsens Eltern. Das Drehbuch schrieb dem immer heiter-ironischen Spiel passende Dialoge mit gutem Sprachwitz zu. Sicher bedienen diese auch die „gewöhnlichen“ Vorurteile, lösen diese aber auch immer wieder gut auf. Passend dazu der eingängige Soundtrack.

Gelungen ist die Vermischung der Realteile mit schöner Animation der (Tag-) Traumsequenzen - auch als liebevolle Dekoration gedacht. Und ebenfalls gelungen sind die kleinen Zwiegespräche der Protagonisten mit dem Zuschauer.