Rosenkranz & Güldenstern
Filminfos
Gattung: | Drama; Spielfilm |
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Regie: | Tom Stoppard |
Darsteller: | Richard Dreyfuss; Gary Oldman; Livio Badurina; Joanna Roth |
Drehbuch: | Tom Stoppard |
Kamera: | Peter Biziou |
Schnitt: | Nicolas Gaster |
Musik: | Stanley Myers |
Länge: | 118 Minuten |
Kinostart: | 28.02.1991 |
Verleih: | NEF 2 |
Produktion: | Connexion Film Vertriebs & Produktions GmbH & Co. KG |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Wie die "Puppe in der Puppe" präsentiert sich das Theater in diesem Film. Theater als Haupt- und Staatsaktion in einem Film mit erstaunlichem Ringen um die Form, der sich viel Mühe mit seiner Atmosphäre, Ausstattung, Lichtgebung und natürlich der Führung der Darsteller gibt.Mediale Formen (Theater, Puppenspiel, Film) gehen ineinander über in diesem Spiel, das geschickt auch den Rollenwechsel zwischen Rosenkranz und Güldenstern übernimmt. Beide sind zugleich Zuschauer und Akteure. Am Anfang können sie auch wählen, ob sie beides sein wollen, was eigentlich unverträglich miteinander ist, denn "Schauspieler sind" - wie es heißt - "das Gegenstück zum Menschen".
Besonders hervorgehoben wurden in der Diskussion die Szenen mit der Gallionsfigur, dem Theater in der Scheune und den Erfindungen des einen der beiden - von der kinetischen Energie bis zum Doppeldecker. Das Tennismatch mit Worten erscheint als ein Kabinettstück.
Überhaupt die Sprache: häufig erinnert das Spiel von Rosenkranz und Güldenstern mit ihren sich stets wiederholenden, sich reflektierenden Worten an Beckett. Es ist ebenfalls eine Lust, jugendliche Sprachschnoddrigkeit zu verspüren, die dieser "Hamlet"-Paraphrase einen aktuellen Bezug gibt. Aktuell ist schließlich das Phänomen des Mitläufertums in diesem "Hamlet". Der Schlüssel wird gegeben, wenn Rosenkranz zu Güldenstern sagt, "wir hätten schon zu Anfang n e i n sagen sollen".