Rocky

Jurybegründung

Der Bewertungsausschuss erteilte einstimmig das höchste Prädikat. Ganz simpel könnte man sagen, dieser Film zeige die Vorbereitungen zu einem Boxkampf, der sich zu einem spektakulären Ereignis auswächst. Aber dies wäre nur ein oberflächlicher Hinweis, denn in Wirklichkeit zeigt er kritisch und mit innerem Engagement die Fragwürdigkeit des Metiers und hier jenen Italiener, der über sich hinauswächst, der sich in die Pose versteigt, aber auch eine sehr menschliche, sehr humane Beziehung zu einem jungen Mädchen unterhält. Diese Beziehung ist ein wichtiges Thema des Films, das von der Regie in distanzierter Beobachtung und mit tiefem Mitempfinden vorgeführt wird. Im Ganzen lässt sich sagen, dass hier im Modell das miese Boxgeschäft denunziert wird, das zu einer Art fragwürdiger Zirkusattraktion aufsteigt. Der Film ist nicht nur genau gesehen, er ist auch in seinen szenischen Details knapp formuliert. Er verstrickt sich nicht in Abseitigkeiten und führt seine nach vorne gezogene Welt so distanziert und gleichzeitig so intensiv vor, dass die positive Reaktion des Ausschusses einstimmig war.