Rio 2 - Dschungelfieber

Filmplakat: Rio 2 - Dschungelfieber

FBW-Pressetext

Die Aras Blu und Jewel leben glücklich und zufrieden zusammen mit ihren Kindern in Rio de Janeiro. Eines Tages bekommen sie die Nachricht, dass im Amazonas-Dschungel eine ganze Kolonie ihrer Art gefunden wurde. Jewel möchte sofort auf die Suche nach den anderen Aras gehen, was dem ängstlichen Blu natürlich gar nicht gefällt. Er mag das Leben in Rio und fürchtet die Gefahren des Dschungels. Doch für seine geliebte Jewel würde er alles tun, und so macht sich die ganze Familie auf in den Amazonas, wo eine Menge Abenteuer auf sie warten. Die Helden aus RIO sind zurück. Der übervorsichtige Blu und die selbstbewusste Jewel sind nun Eltern dreier Kids, die putzmunter für Abwechslung sorgen. Als wäre das nicht genug, schickt Regisseur Carlos Saldanha sie nun auch noch auf eine Reise in den farbenfrohen Dschungel, wo alte und neue Freunde die bunte Szenerie bevölkern. Das sorgt für jede Menge Spaß und Abwechslung, und wird fröhlich fantasievoll in Szene gesetzt. Natürlich darf auch Kakadu Nigel nicht fehlen, der sich erneut einen fiesen (und höchst amüsanten) Plan zurechtgelegt hat, um sich an Blu zu rächen. Die Musikeinlagen sind schillernd, die Figuren wachsen ans Herz und das Drehbuch steckt voller witziger Ideen. Nicht nur dem jüngeren Publikum wird dieses Wiedersehen mit alten und neuen Freunden eine Menge Freude bereiten. Die ganze Farben- und Artenvielfalt des Dschungels, leicht und beschwingt verpackt in eine faszinierende 3D-Animationswelt – eine gelungene Fortsetzung des Animations-Hits.

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Komödie; Kinder-/Jugendfilm
Regie:Carlos Saldanha
Drehbuch:Jenny Bicks; Don Rhymer; Carlos Kotkin; Yoni Brenner
Kamera:Renato Falcão
Musik:John Powell
Weblinks:; ;
Länge:102 Minuten
Kinostart:03.04.2014
Verleih:Fox
Produktion: Blue Sky Studios
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Seitdem sie im ersten RIO-Film auf abenteuerliche Weise zueinander gefunden haben, leben die Spix-Aras Blu und Jewel glücklich und zufrieden mit ihren drei munteren Kindern in einem Vogel-Reservat in Rio de Janeiro, das von ihren menschlichen Freunden Tulio und Linda betrieben wird. Nach wie vor sind sie der Ansicht, die einzig überlebenden Vertreter ihrer Spezies zu sein – bis im Fernsehen berichtet wird, im Dschungel des Amazonas seien weitere blaue Aras gesichtet worden. Linda und Tulio machen sich auf, die Kolonie zu erforschen, und auch Jewel ist ganz wild darauf, Familienangehörige ausfindig zu machen und den Kindern das Leben im Regenwald nahezubringen. Das gefällt dem ängstlichen Blu natürlich gar nicht. Er genießt das Leben in Rio mit allen Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation und fürchtet die Gefahren des Dschungels. Weil er aber für seine geliebte Jewel alles tun würde, stimmt er dem Familienausflug an den Amazonas zu und begibt sich, ausgerüstet mit Navigationsgerät und Schweizer Messer, in ein neues Abenteuer.

Die Freunde Pedro und Nico, Rafael und Luiz kommen zur Unterstützung mit. Aber auch Blus alter Widersacher, der weiße Kakadu Nigel, hat Wind von der Sache bekommen. Zusammen mit dem Giftfrosch Gabi und dem Ameisenbär Charlie will er Blu im Dschungel endgültig den Garaus machen. Doch Blu muss sich nicht nur gegen Nigel verteidigen, sondern sich auch mit seinem Schwiegervater Eduardo auseinandersetzen, der von verweichlichten Städtern gar nichts hält, und mit Jewels Jugendliebe, dem Macho Roberto, wetteifern. Und schließlich bricht er, als er auf der Suche nach einer Paranuss für Jewel ins Revier der roten Artgenossen gerät, beinahe einen Papageienkrieg vom Zaum. Gleichzeitig ist der Lebensraum aller bedroht durch gewissenlose Holzfäller, die den Regenwald im großen Stil abholzen und bereits Linda und Tulio gefangen genommen haben. Nur mit vereinten Kräften kann es gelingen, das tropische Paradies zu retten.

In der Fortsetzung von Carlos Saldanhas Animations-Hits von 2011 lassen Blu, seine Familie und Freunde die titelgebende Großstadt Rio bald hinter sich, um sich in aufregende Dschungelabenteuer zu stürzen. Das bringt für den Film mehrere Vorteile mit sich: zum einen konzentriert sich die Handlung hauptsächlich auf die Vögel, die ausgesprochen detailgenau und liebevoll gestaltet sind, zum anderen gibt es allerhand Gelegenheiten, die Kontraste und Konflikte zwischen dem Stadtbewohner Blu und seinen freilebenden Artgenossen humorvoll auszuspielen. Vor allem aber bietet der üppige Regenwald das perfekte Setting für ein rauschhaftes Spiel mit Formen und Farben. Alle Schattierungen von Grün, exotische Pflanzen, prachtvolle Blüten und bunte Vögel erfüllen die Leinwand in immer neuen Variationen. Das kommt besonders gut zur Geltung in den rasanten Flugsequenzen und den wunderbar choreografierten Musicaleinlagen, bei denen die Vögel zu lateinamerikanischen Rhythmen komplexe, sich ständig variierende symmetrisch-florale Motive kreieren. Die Filmmusik von John Powell, die Sambaklänge mit moderner Popmusik vereint (darunter Stücke von Sergio Mendes, Carlinhos Brown, Janelle Monáe und Bruno Mars), sorgt für ständige Bewegung, die Kamerafahrten durch den Dschungel sind beeindruckend, und die 3D-Effekte lassen den Zuschauer tief in die Szenerie eintauchen. Die Animation ist auf dem neuesten Stand, nimmt aber immer wieder auch selbstironisch Bezug zur eigenen Geschichte, wie in dem auf die Reise mitgenommenen Aufklapp-Bilderbuch oder dem mit vielen Pop-up-Elementen gestalteten Abspann.

Die eigentliche Geschichte ist relativ einfach konzipiert, aber die äußere Handlung ist in diesem Film nicht so wichtig wie die facettenreich dargestellten Charaktere, die ihre Marotten und Rivalitäten in Tanz- und Gesangssequenzen oder Actionszenen ausleben, wie z.B. in einem packenden Fußballspiel hoch in den Lüften. Der Film bietet ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnenen Charakteren, führt aber auch neue Figuren ein, wie den in Liebe zu Nigel entbrannten Giftfrosch Gabi. Wenn Gabi Operetten trällert und Nigel Shakespeare zitiert und sie gleichsam finstere Pläne schmieden, bilden sie zusammen mit dem stummen Ameisenbär Charlie ein geniales Schurkentrio. Aber auch die anderen Tiere des Urwaldes, die sich z.B. bei einer Casting-Show präsentieren, sind in ihrer Spezifik sehr genau getroffen und liebevoll ausgestaltet. Der Stadtvogel Blu, der in der Wildnis ein tollpatschiger Außenseiter ist und sich erst bewähren muss, bietet gerade jüngeren Zuschauern viele Identifikationsmomente. Die Menschen sind demgegenüber (im wahrsten Sinne) wesentlich farbloser gestaltet, spielen aber in diesem Abenteuer auch nur eine untergeordnete Rolle.

Insgesamt bietet RIO 2 - DSCHUNGELFIEBER fröhliche Unterhaltung für die ganze Familie mit vielen witzigen Einfällen und einem nachhaltigen ökologischen Impetus: Indem er die Vielfalt des Lebens im Dschungels phantasievoll feiert, plädiert der Film für die Erhaltung des Regenwaldes und des Lebensraumes seltener Tiere.