Plötzlich Prinzessin!

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein Unterhaltungsfilm, der einen alten Backfischtraum aktualisiert. Im San Francisco von heute erfährt die 15-jährige Schülerin Amelia, daß sie eigentlich Prinzessin ist und bald schon Thronfolgerin werden soll im europäischen Kleinstaat "Genovia". Die junge Annetta Hathaway, die von einer Prinzessin tatsächlich noch ziemlich weit entfernt ist, und Julie Andrews als ihre königliche Großmutter bilden einen reizvollen Gegensatz. Viele filmische Kartoffeln aus dem Feuer holt auch der königliche Chauffeur Joe, den Hector Elizondo verkörpert, der schon "Pretty Women" beschützte.

Im Bewertungsausschuß bemängelt wurden teilweise – trotz der erkennbaren Neigung zur Karikatur – die Schauspielerführung und die Inszenierung. Die Schüler bei der Beachparty zum Beispiel oder die Touristen beim Straßenbahnunfall wirken wie Statisten, die auf das Einsatzzeichen gewartet haben.

Routiniert ist die Inszenierung, amerikanisch ist die Botschaft, nämlich sich auf die eigene Kraft zu besinnen. Immer wieder gibt es Ansätze von Medienkritik und hinterfragtem Starrummel. Recht glaubhaft wirkt der Konflikt des jungen Mädchens, lieber Teenager bleiben zu wollen als Verantwortung für das Gemeinwesen zu übernehmen.