Playmobil: Der Film

Kinostart: 29.08.19
2019
Filmplakat: Playmobil: Der Film

FBW-Pressetext

Der Animationsfilm von Lino DiSalvo, in dem sich Marla mit ihrem jüngeren Bruder Charlie plötzlich in einer Playmobil-Welt wiederfindet, ist ein großer Spaß für die ganze Familie.

Seit dem Tod der Eltern kümmert sich Marla um ihren jüngeren Bruder Charlie. Kein Wunder, dass da der Spaß am Spielen, den die Geschwister früher miteinander teilten, auf der Strecke bleibt. Marla ist gestresst und streng zu ihrem Bruder. Doch eines Tages haut Charlie einfach ab. Als Marla ihn in einer riesigen Messehalle voller Playmobil-Figuren findet, will sie sofort zurück nach Hause - doch dann kommt alles anders: Plötzlich wird alles hell – und Marla und Charlie finden sich auf einer großen Wiese wieder, in einer Welt, in der alles aus Playmobil ist – genauso wie sie selbst! Werden Marla und Charlie ihren Weg in die wirkliche Welt zurückfinden? In dem Moment, in dem PLAYMOBIL: DER FILM seine Realfilmebene verlässt, steigt auch der Zuschauer ein in die faszinierende Welt der Fantasie und Spielfreude. Mit liebevoller Detailfreude und einem genauen Sinn für Figuren und Tempo inszeniert Lino DiSalvo die Playmobil-Welt in all ihren Besonderheiten und verschiedenen Ausführungen. Dass eine Wikinger-Welt genau neben einem Western-Dorf liegt und der römische Imperator nur einen Katzensprung von einem Highway entfernt lebt, stellt sich durch die geschickt verknüpfte Handlung gar nicht erst in Frage und bringt eine große Menge Spaß, wenn es darum geht, alle Details der jeweils dargestellten Welt zu entdecken. Die Figuren, allen voran natürlich Marla und Charlie, sind für die Identifikation der Zielgruppe sehr gut geeignet, und auch Figuren wie Del, der Kaiser Maximus und ein smart-charmanter Geheimagent laden zu vielen Schmunzlern ein. komplettiert durch die gelungene deutsche Synchronisation - prominent besetzt mit unter anderem Matthias Schweighöfer und Christian Ulmen. Der Wortwitz und die vielen Genre-Anspielungen lassen den Film auch für begleitende Eltern zum großen Spaß werden. So kann die ganze Familie in die Abenteuer der Playmobil-Welt eintauchen.

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Spielfilm; Kinderfilm
Regie:Lino DiSalvo
Darsteller:Anya Taylor-Joy; Gabriel Bateman
Drehbuch:Blaise Hemingway; Greg Erb; Jason Oremland
Schnitt:Maurissa Horwitz
Musik:Heitor Pereira
Länge:100 Minuten
Kinostart:29.08.2019
Verleih:Concorde
Produktion: ON Animation Studios, On Entertainment;
FSK:0
Förderer:FFF Bayern

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Bevor die abenteuerliche Reise der beiden Geschwister Marla und Charlie in die animierte Welt des Playmobil Universums beginnt, hat der Film eine realistisch inszenierte Rahmenhandlung mit tragischem Ende gesetzt. Marla hat ihren Schulabschluss und singt ein Loblied auf ihren neuen Pass: „Der öffnet mir die Welt“. Und genau das will sie auch: in die weite Welt hinaus. Da klingelt die Polizei, beide Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. Vier Jahre später bewohnen die Geschwister immer noch das riesige Elternhaus, Marla völlig überfordert mit der Erziehung ihres störrischen jüngeren Bruders, der nach einem Streit wegläuft. Marla sucht ihn und findet ihn in der „Playmobilhalle“ einer Spielzeugmesse. Hier beginnt die gemeinsame Fantasyreise.
Im Laufe des turbulenten Geschehens vergisst man den knapp erzählten traurigen Auftakt, auf die Jury wirkt dieser, gerade auch in Bezug auf die Gesamtdramaturgie, ein wenig unorganisch.

Die wilde Tour führt die Geschwister, mal gemeinsam, mal voneinander getrennt, quer durch die meisten Playmobil Soziotope, die es gibt, Zeitreise inklusive. Charlie wird als Held bei den Wikingern gefeiert, es gibt wilde Verfolgungsjagden auf der Autobahn, Marla landet im Wilden Westen auf dem Rücken eines Gauls, in Rom gibt der Kaiser Musicaleinlagen zum Besten, in Moskau wird á la James Bond mit Hilfe von High Tech agiert, auch Dinosaurier müssen bekämpft werden, es gibt Amazonen und Kopfgeldjäger. Dazu einen charismatischen Geheimagenten, einen hilfsbereiten Foodtruckfahrer, eine extravagante Fee und einen gutherzigen Roboter. Ein buntes Potpourri von Spielwelten, Figuren, Genres und Filmzitaten.

Dramatischer Höhepunkt ist Charlies Gefangennahme durch den römischen Imperator mit Androhung von Folter und Tod, kommentiert von ironischen Bemerkungen. Er muss im Kolosseum um sein Leben kämpfen und wird in letzter Minute gerettet. In Neuschwanstein singt die Zauberfee das hohe Lied der Selbstermächtigung: „Hab vor gar nichts Angst“.

Den Machern ist mit PLAYMOBIL – DER FILM ein phantasievoller Film mit schön animierten Figuren und gutem Soundtrack gelungen. Mit seiner positiven Botschaft soll er gerade der jungen Zielgruppe Mut machen, auch in aussichtslosen Situationen nach Lösungen zu suchen und nach vorne zu schauen.

Einschränkend befand die Jury allerdings, dass der Film von einer gewissen Atemlosigkeit geprägt ist, einem etwas angestrengten Überangebot von Action und Schauplätzen, einen großen Gendergap zwischen der Zeichnung der männlichen und der weiblichen Protagonisten aufweist und die rasante Handlung mit einer großen Menge von Dialogen und Kommentaren überfrachtet wurde.

Dennoch sieht die Jury in PLAYMOBIL – DER FILM einen gelungenen Animationsfilm, der Kinder (und ihre erwachsenen Begleiter) unterhalten, berühren und positiv inspirieren kann. Hierfür vergibt sie gerne das Prädikat „wertvoll“.