Out of Rosenheim

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film stellt eine eigenwillige Mischung unterschiedlicher Stilelemente dar. Komödiantisches Spiel, soziale Milieuschilderung und Show-Elemente werden geschickt zu einer Harmonie geführt- ähnlich wie auch die gegensätzlichen Figuren zum Schluss zueinander finden. Skurrile Gestalten treffen mitten in der Wüste, unweit von Las Vegas, in einem gottverlassenen Café und Motel mit Namen "Bagdad" zusammen.
Die Handlung ist dünn und simpel, und trotzdem erlahmt das Interesse beim Zuschauer nicht ,weil der trostlose Schauplatz und die Menschen, die dort leben, verständnisvoll- realistisch und mit einem guten Schuss Ironie und Witz erfasst sind. Wie sich das Geschehen nach einem klamottenhaften Anfang mit ruhigem Atem entwickelt, das verrät ein klares dramaturgisches Konzept und ein ausgesprochenes Gespür für das Dahinfließen der Zeit. Die Sorgfalt mit der dieser Film erarbeitet wurde, ist bis in Einzelheiten zu spüren. Sympathisch berührt auch die Diskretion mit der gewisse heikle Situationen ins Bild gerückt werden. Die angedeutete Symbolik der Sequenzen mit dem Bumerang spricht ebenfalls für diekünstlerische Ökonomie, die den Film insgesamt auszeichnet. Schauspielerführung und Kamera bewegen sich ebenfalls auf hohem Niveau. besonders hervorgehoben zu werden verdient die Wandlungsfähigkeit der farbigen Hauptdarstellerin.

Rudolf Lange, Reinhold Jacobi, Hans Joachim Ulrich, Claubs Huebner, Klaus Jaeger