Nosferatu - Phantom der Nacht
Jurybegründung
Der Film erhält das Prädikat "Besondors wertvoll", die Entscheidung fiel mit 3:1 Stimmen.Die Entscheidung für das höchste Prädikat setzte sich in einer längeren Diskussion gegen die Stimme des Vorsitzenden durch. In der Argumentation kam u.a. zur Sprache: Ein nicht zu übersehender Wert liege schon in der literarischen und filmischen Tradition des Stoffes. Der Film folgt ziemlich genau dem alten Roman, von Bram Stoker; zugleich ist er eine Neuauflage des alten "Nosfaratu"-Filmes aus dem Jahr 1922, und insofern kann Herzogs Film auch als eine Hommage an F.K.- Murnau gelten; es fehlt auch nicht an reichlichen Zitaten.
Weiterhin sei der Film interessant durch die Aufnahme von eindrucksvollen Motiven der deutschen Romantik. Gerade in diesem Zusammenhang wurde die Qualität der Farbfotografie hervorgehoben, daneben auch der Regie, die lediglich in der Führung der Frauenfiguren Schwächen zeige. Klaus Kinski sei als geradezu klassische Horrorfigur durch die Regie in den Grenzen gehalten, die eine Grundstimmung der Tristesse des Films nicht durchbreche. Positiv wurde auch aufgenommen die von Herzog mehrfach geäußerte Absicht, ein Dokument gegen intellektuelle Zivilisation, Hybris der Wissenschaftlichkeit, gegen den. puren Rationalismus zu schaffen. Im Ganzen verdiene der Film oben in der Reihe und in der Fortführung eines klassischen Stoffs - auch im Vergleich zu anderen Bemühungen mit diesem Stoff - das Prädikat ''Besonders wertvoll".
Dor Vorsitzende kann diese Auffassung in den wesentlichen Punkten nicht teilen, verzichtet aber gegenüber einer so deutlichen Mehrheit auf die Darlegung seiner Einwände.
Filminfos
Gattung: | Horror; Historischer Film |
---|---|
Regie: | Werner Herzog |
Darsteller: | Klaus Kinski; Isabelle Adjani; Bruno Ganz; Jacques Dufilho; Roland Topor; Walter Ladengast |
Drehbuch: | Werner Herzog |
Buchvorlage: | Bram Stoker |
Kamera: | Jörg Schmidt-Reitwein |
Musik: | Popol Vuh |
Länge: | 107 Minuten |
Produktion: | Werner Herzog Film GmbH, Gaumont, Nouilly |
FSK: | 16 |
Jury-Begründung
Der Film erhält das Prädikat "Besondors wertvoll", die Entscheidung fiel mit 3:1 Stimmen.Die Entscheidung für das höchste Prädikat setzte sich in einer längeren Diskussion gegen die Stimme des Vorsitzenden durch. In der Argumentation kam u.a. zur Sprache: Ein nicht zu übersehender Wert liege schon in der literarischen und filmischen Tradition des Stoffes. Der Film folgt ziemlich genau dem alten Roman, von Bram Stoker; zugleich ist er eine Neuauflage des alten "Nosfaratu"-Filmes aus dem Jahr 1922, und insofern kann Herzogs Film auch als eine Hommage an F.K.- Murnau gelten; es fehlt auch nicht an reichlichen Zitaten.
Weiterhin sei der Film interessant durch die Aufnahme von eindrucksvollen Motiven der deutschen Romantik. Gerade in diesem Zusammenhang wurde die Qualität der Farbfotografie hervorgehoben, daneben auch der Regie, die lediglich in der Führung der Frauenfiguren Schwächen zeige. Klaus Kinski sei als geradezu klassische Horrorfigur durch die Regie in den Grenzen gehalten, die eine Grundstimmung der Tristesse des Films nicht durchbreche. Positiv wurde auch aufgenommen die von Herzog mehrfach geäußerte Absicht, ein Dokument gegen intellektuelle Zivilisation, Hybris der Wissenschaftlichkeit, gegen den. puren Rationalismus zu schaffen. Im Ganzen verdiene der Film oben in der Reihe und in der Fortführung eines klassischen Stoffs - auch im Vergleich zu anderen Bemühungen mit diesem Stoff - das Prädikat ''Besonders wertvoll".
Dor Vorsitzende kann diese Auffassung in den wesentlichen Punkten nicht teilen, verzichtet aber gegenüber einer so deutlichen Mehrheit auf die Darlegung seiner Einwände.